Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

in jeder Hinsicht unbestrittene, geistliche und materielle Seg¬ 
nungen und Vortheile verschafft hatte, wohl in den 2 letzten 
Dezennien nicht mehr in dem Grade, weil in Folge ergan¬ 
gener hoher Verordnungen die Wirksamkeit der Mönche 
rebucirt und gelähmt wurde, zu dem sie schon alt und gebrech¬ 
lich geworden waren. , 
Das evacuirte Klostergebäude wurde von der k. barr. Be- 
hörde zur ärarischen Frohuseste bestimmt, und entsprechend 
umgebaut; der Großtheil des Gartens fiel dem Landrichter 
zum Nutzgenuße zu. m . , 
Den 30. Oktober 1815 war die aus ihrem Rum her¬ 
gestellte Stadtpfarrkirche für den Pfarrgottesdienst wieder 
eröffnet worden; bei dieser Gelegenheit wurden sämmtliche, 
in der Capuciuer-Kirche vorhandene Paramente, Kirchen- 
Gefäße, Reliqniarien und andere Kirchen-Utensilien in die 
Pfarrkirche übertragen; die Capuciuer-Kirche ward nun eine 
ausgezogene Waise, der sogar die Sperrung und Prosanirung 
zugedacht wurde. Der Verlassenen nahm sich der Bürger 
I. Trojan an, indem er mit unermüdeter Sorgfalt für die 
Herhaltung, Verschönerung und Einrichtung der Kirche, für die 
Jnanfnahmbringnng der gottesdienstlichen Feier Sorge trug. 
A. 1847 stieg hinsichtlich der Wieder-Errichtung des Ca- 
puciner-Klosters dahier, ein schwacher Hoffnungs-Schimmer 
empor. _ , ,, 
Der sürstl. Prinz Fridrich Anton von Hohenzvllern- 
Hechingen, Militär-Oberkommandant in Oesterreich ob der 
Enns, bestimmte testamentarisch die Errichtung eines Capu- 
ciuer-Hospizes und hiezu 50.000 fl., und der Hockwürdigste 
Bischof von Linz, Thomas Gregor, designirte hiefür Schärding; 
deßhalb wurden eommiffionelle Verhandlungen gepflogen, 
(11. Jänner 1848.) Allein der daraus folgende Märzsturm 
(1848) zerschlug das Resultat dieser Verhandlungen; über- 
dieß schwand die genährte Hofsnnng noch mehr dadurch, daß 
ein hohes Ministerium den ehemaligen Eapueinergarteu, weil 
nun ein Aerarial- Eigenthum, auf welchen der Magistrat 
Schärding das Besitzrecht documentarisch nicht nachzuweisen 
vermochte, keinesfalls abzulassen beschied. Möchte doch die 
Zeit kommen, daß doch wenigstens das, rückwärts der Eapn- 
ciner-Kirche a. 1851 neuerbaute, nun aber nutzlos gewordene 
Gerichtsgebäude durch Wohlthäter erhandelt, und zu einem 
Hospiz für die Söhne des hl. Franziskus adaptirt würde!
	        
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