Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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Kirche wurde im altdeutschen Geschmacke gehalten; das Chor, 
hoch, und durch 7 große Fenster erleuchtet, überragte das 
Schiff, welches Letztere von 8 Pfeilern gestützt, in das Mit¬ 
tel- und zwei Seiten-Schisfe getheilt war; in den Seiten- 
Schiffen befanden sich die Kapellen mit den 6 Nebenaltären. 
P. Angelus Rumpler, Abt von Formbach, in seiner Be¬ 
schreibung Schärdings (bei Oefele de calamitate Bavariae I. 
T. p. 103) schildert diese Kirche: „non admodum injucundain“ 
d. i. hübsch. Demi eine besonders reiche Ausstattung an 
gothischen Ornamenten erhielt die Kirche nicht, war also nur 
in edler Einfachheit aufgeführt. 
Der an der Rückseite ausgeführte Thurm erhielt 20 Klas^ 
ter Mauerhöhe, und darüber ein schmuckloses Spitzdach; erst 
um das Jahr 1660 bekam der Thurm den 3 '/„ Klafter hohen 
Oktogon-Aussatz, und darüber eine Kuppel von weißem Blech. 
E. Verschiedene Stiftungen im der St. Georgenkirche. 
Als nun dieses Gotteshaus a. 1370 fertig, und zu Ehren 
des heil. Ritters und Märtyrers Georgius eingeweiht war, 
geschahen im Verlause der Zeit auch verschiedene Stiftungen 
dazu.') 
Vorerst vermachte a. 1370 Johann CH arg zur „neuer- 
bauten Georgenkirche" 2 Stecker am Sand, und a. 1385 
Erasmus Blachsperger ebenfalls dazu 2 Krautäcker. a) 
1. Stiftung der ewigen Frühmesse. 
A. 1378 geschah durch die Bürgerschaft die Stiftung der 
Bürgermesse, mit der Bestimmung, daß täglich in der Frühe, 
wenn vom Schloßthurm (Thurm in der Best) das Horn ge¬ 
blasen wird, das Zeichen mit der Glocke gegeben, und dann 
das Amt gehalten wexde; dem Pfarrer wurden hiefiir das 
Haus sammt, dem Baumgarten bei der Mauer am Eichpichl, 
feruers 7 Pf. Pfennige gegeben.3) 
') Nach Beendigung des Hussiten-Krieges machten «ermöglichen 
Leute es sich zur Aufgabe, daß sie, um ihre Dankbarkeit gegen Gott 
zu bezeugen, zwar keine neuen Klöster mehr stiftete», oder ibre Güter 
dabin Verwendeten, aber ihr Augenmerk nun auf ihre Pfarrkirchen 
richteten, fromme Stiftungen, Benesizien (Gottesgaben) gründeten, 
Filial- oder Nebenkirchen bauten und dotirten, Hospitäler für die lei¬ 
dende Menschheit errichteten, wie dieses auch zu Schärding gesckah. 
Klein's Kirchengeschichte. 
2) Saalbnch der Stiftungen zu Schärding. 
3) Ebendaselbst.
	        
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