Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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A. 1724 und 1775 litt diese Kapelle, wie das Schloß 
durch Feuersbrünste; a. 1784 wurde sie aufgelassen, dann 
zu einem Theater, später zu Magazinen verwendet, jetzt ist 
sie zu Stallungen umgebaut!! 
Es vermag nicht mehr ermittelt zu werden, ob bis in 
das 14. Jahrhundert hinein, außer der Schloßkapelle noch 
eine andere Kapelle oder Kirche zu Schärding gestanden 
habe, darin etwa täglich, oder zu gewissen Zeiten für die 
Ortsbewohner Gottesdienste gehalten wurden. Aus den (im 
Saalbuche Schärdings) vorkommenden Worten: „Herr Con¬ 
rad, Vicarins allhier, a. 1352" möchte man schließen, daß 
um selbe Zeit ein, von St. Florian aus, excurrireuder Kaplan, 
der auch Vicarius genannt wurde, hier zu Schärding vicario 
modo die Seelsorge versehen habe, und darum eine eigene 
Kirche (Filial-Kirche) gehabt haben mußte, anstatt welcher 
dann die größere Stadtpfarrkirche gebaut wurde. Immerhin 
mußten sich damals die Bewohner Schärdings in wichtige¬ 
ren, pfarrlichen Angelegenheiten, und zur Feier des Pfarr- 
gottesdieustes nach St. Weih-Florian, als zur eigentlichen 
Pfarrkirche, bemühen, bis sich dieses Verhältniß nach a. 1370 
änderte. 
D. St. Georgen-Stadtpfarrkirche. 
In welchem Jahre der Ban dieser Kirche begonnen 
wurde, wer zunächst den Impuls dazu gegeben habe, wann, 
und durch wen sie eingeweihet worden ist, darüber gibt 
selbst das Saalbuch keine Auskunft. Natürlich war es Be¬ 
dürfniß für die Bewohner Schärdings geworden, innerhalb 
der Stadtmauern ein größeres, würdiges Gotteshaus zu haben, 
in welchem sie bequemer, und weniger beengt, der Feier des 
Psarrgottesdienstes beiwohnen konnten. Vielleicht mag die 
vorhandene Kirche nicht mehr zweckentsprechend, nnd zudem 
schon baufällig gewesen sein; genug, die neue Pfarrkirche war 
a. 1370 vollendet. 
Man wollte sie anfangs, sammt dem Friedhofe, auf dem 
geräumigen Marktplatze fituireu; doch von diesem Vorhaben 
wurde abgegangen, und die Baustelle hiefür an dem östlichen 
Stadtzwinger, an einem vom Geräusche des öffentlichen Ver¬ 
kehrs entfernteren Platze gewählt.') Der Bansthl an dieser 
]) An die Stelle, wohin die Pfarrkirche hätte gebaut werden 
sollen, erbauten sich später 4 Bürgerhäuser, die aber das Servitut 
erhielten, und heutzutage noch haben, zur St. Georgen-Pfarrkirche das 
ewige Licht beizuschaffen.
	        
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