Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Am nördlichen Ende des Dorfes, mit 37 Häusern, erhebt 
sich auf einer kleinen Anhöhe die alte Pfarrkirche zum heil. 
Georg, deren Bauformen auf das 14. Jahrhundert hin¬ 
weisen ; im Innern befinden sich außer 4 Altären mehrere 
Grabsteine, auch das Epitaphium der Herren von Schmel- 
zing, die hier ihre Familiengruft hatten. 
A. 1414 stiftete Hanns Pilch zu Baumgarten, Burg¬ 
hüter am Wernstein, zu dieser Kirche 2 Jahrtage. l) 
Laut alter Fassionen war diese Kirche ein Dominium mit 
9 Zehentholden, mit 14 Vogt- und Grundunterthanen. Sie 
war früher eine Filiale von der Junstadtpfarre St. Aegidi 
zu Passau, von wo aus auch bis 1700 die Gegend um 
Wernstein pastorirt worden war. A. 1710 wurde das zum 
Franziskaner-Hospiz bestimmte Gebäude angekauft, und zum 
Pfarrhofe hergerichtet. 
Nahe an der Kirche ist die Papiermühle des Anton 
Schmelzing, die der Sage nach die Münzstätte gewesen sein 
soll. Vom Schlosse auswärts gegen Schärding ist ein stei¬ 
nerner Treppelweg seit 1828 gebaut worden. 
Von Wernstein zieht sich durch eine romantische Berg¬ 
schlucht, und über eine steile Höhe hinan der Pfad nach dem 
ehemaligen Edelsitze der Herren von Schmelzing. 
Zwicklödl 
in freier, freundlicher Lage, nahe an der Chaussee von Schär¬ 
ding nach Passau. 
Dieses Dominical-Laudgut mit 10 unterthänigen Häusern 
schenkte Graf Julius I. von Salm auf Neuburg a. 1576 
dem Leonhart von Schmelzing, welcher Verwalter der Graf¬ 
schaft und ber Mauth zu Neuburg war, jtnd blieb auch bis 
zum Jahre 1852 ein Eigenthum ber Familie von Schmelzing. 
Die bei biefem Laubgute betriebene Ziegelbrennerei ist 
nicht unbedeutend. 
Lasse sich Niemand die geringe Mühe gereuen, von 
Zwicklödt aus nach 
Schartenberg 
hinanzusteigen; denn der Besuch dieses, an der östlichen Ab¬ 
dachung bes Frohnwälbes gelegenen, burch bie am 12. März 
1703 zwischen ben Baiem unb Oesterreichern vorgefallene 
Attaque, unb burch bie Anwesenheit weiland K. Josephs II. 
') Hoheneck 111. Band, p. 523.