Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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Theod orich II. resignirte die Abtei nach 23jährigem 
Walten, und hatte den Caspar I. Edlen von Schmaz 
zum Nachfolger, f 1472. 
Michael (a. 1472—1474); war sehr gelehrt, klug, 
gütig, und allenthalben als Vater geliebet. 
Leonhard Straßer führte eine scharfe, an Rohheit 
gehende, Disciplin, mußte von weltlichen und geistlichen 
Fürsten vieles ausstehen, ließ sich aber nichts abgewinnen, 
sondern schlug sich allenthalben glücklich durch, f 1501. 
Angelus Rumpler, eines Pfisters Sohn von Form¬ 
bach, war gelehrt, gottesfürchtig, emsig, wahrheitsliebend, 
wie dieses seine zahlreich hinterlassenen Werke und Schriften 
bezeugen. Er bewirkte von den bair. Herzogen die Erneue¬ 
rung der Privilegien, er erledigte und beendigte viele alte 
Prozesse und Streitigkeiten, bereicherte die Bibliothek, und 
war durch seinen Wandel im Hause ein leuchtendes Vorbild, 
(a. 1501—1512). 
Benedict I. Höchbaner (1624—1645) ein Bauers¬ 
sohn von Neukirchen am Inn, baute die Klosterkirche um, 
ebenso die Abtei. 
Placidus I. Thumb (1645—1673) hatte eine harte 
Regierung; er mußte sehen, wie das Stift eine Beute der 
Flammen, und der plünderuugssüchtigeu Kriegsvölker beim 
schwedischen Kriegseinfalle wurde; doch schaffte er vieles zur 
Kirchenzierde bei, und wachte sorgfältigst für das Wohl 
seiner Heerde. 
Wirntho II. Prunnmahr (1673—1675) war wegen 
seiner Klugheit und Art, mit hohen Standespersonen um¬ 
zugehen, am kaiserl. wie am churbair. Hofe sehr bekannt 
und beliebt; 
Aemilian Gaismahr, durch 28 Jahre Prior, und durch 
2 Jahre Probst zu Glocknitz, wurde a. 1676 zur abteilichen 
Würde berufen, die ihm aber durch die in feine Verwal¬ 
tungszeit fallende Belagerung Wiens durch die Türken, und 
die vielfachen Verwüstungen der in Oesterreich gelegenen 
Güter verbittert wurde. 
Den 18. Jänner 1688 wurde Wolfgang II. Jslinger 
zum Abte gewählt. Dieser war ein um das Kloster wie 
um das ganze Land hochverdienter, darum allenthalben im 
großen Ansehen stehender Mann. Mit Ausnahme der 
Stiftskirche uud der Abtei baute er das ganze Kloster und 
den Mayerhof neu um, baute a. 1690 das Hofrichterhaus, 
a. 1718 den Getreidekasten, und die Hostaferne, feierte
	        
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