Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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sondern nur Gutthäterin, die mit dem Grafen von Formbach 
verwandt gewesen sei.') 
Ans diesen Traditionen ist nur jene die richtige, nach 
welcher Himiltrndis, eine Tochter des Grafen Heßo I. von 
Formbach, und eine Enkelin des Grafen Tiemo I. von 
Neuburg/als die fundatrix primitiva zu halten ist. Dieses 
geht so klar aus jener Urkunde hervor, nach welcher (c. a. 
1090) der Wasserzoll zu Schärding zwischen den beiden 
Schwestern Tuta und Himiltrudis, dann ihren Vettern ge¬ 
theilt, der der Tuta angefallene Zollerträgnißantheil an das 
Kloster Subeu, von der Himiltrudis aber, und ihren Bettern 
der zugefallene Antheil an das Kloster Formbach geschenkt 
Wrgorni6ach war anfangs nur ein kleines Klösterl, mchr 
ein Eremitenhaus, und konnte sich zu keiner besonderen 
Kraft und Blüthe emporringen, und wurde überdies; in den 
damaligen Kriegsläufteu (a. 1178—1184) durch die Sol¬ 
daten des K. Heinrich IV. stark beschädiget, so daß es gänzlich 
zn zerfallen drohte. Nun nahm sich Graf Ekbert I. von 
Neuburg der Stiftung seiner Base an, und beschloß auf 
Rath und Einschlag dieser seiner Base, und im Einver¬ 
nehmen mit seiner Gemahlin Mathilde, die ihm als Mitgrft 
die Grafschaft Putten, und einen Theil von Lambach und 
Wels zugebracht hatte, aus den von ihr zugebrachten Gütern 
das Stift neuerdings emporzurichten; so gab er a. 1084 
dem Kloster einen großen, von Glocknitz bis Clam') sich 
erstreckenden Bezirk. 
Doch die Erneuerung und Vollendung der Stiftung er¬ 
folgte a. 1094; nachdem Graf Ekbert — am IV. Platze 
Schirmvogt — sich mit den' Markgrafen von Oesterreich 
und Steyr, mit anderen angesehenen und gottseligen Männern, 
insbesondere mit dem Bischöfe von Passau darüber unter¬ 
redet hatte, und diese seinen Entschluß gebiüiget hatten, ging er 
') Witter ($. V. Koch - Sternfeld in seinem Werke: „Die Chor- 
herren-Probstei Reichersbe> g am Inn" behauptet, „daß das Kloster Form- 
back ursprünglich darum gegründet worden sei, damit den am gefährlichen 
Karpfensteine Vorüberschiffenden augenblicklich zu Hilft gekommen wurde, 
und es standen auch zu diesem Behufe an allen Klöstern am Jittt tue 
sogenannten Wafferstecher, gewandt Schiffleute mit Men, t>. i. schmalen 
Jachten,bernt. ^ y $ p Q7> Nr0 CXXVIL; Urkundenbuch des Lan¬ 
des ob der Enns, 1. Band, CCCLV111. ad. a. 1150, p. 729. 
3) Im Ostni, an der Gränze von Ungarn.
	        
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