Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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Sitz, der muthmaßlichen Gaugrafen des Rvtah-Gaues, welche 
die Grafen von Sulzbach gewesen sein sollten, gehalten. Ur¬ 
kundlich erscheinen als Gaugrafen folgende: Engildeo Comes 
ei a. 818; Engilbrecht a. 834; Kerold oder Herold a. 1007 ;*)' 
Chadolch a. 1011, die für die Vorfahren der alten Rotgra¬ 
fen bei Sulzbach gehalten werden dürften, deren Besitzungen 
nachher die Grafen von Ortenbnrg geerbet haben; denn es 
hatten zwei Brüder von Ortenbnrg zwei Sulzbachische Erb¬ 
töchter zur Ehe gehabt, nämlich Rapoto I. die Elisabeth, eine 
Tochter des Grafen Gebhard von Sulzbach > Engelbert IV. 
eine Tochter des Grafen Berengar von Sulzbach. Es entsteht 
weiters die Frage: „Was sind denn das für Grafen von 
Snlzbach? Sind sie von Snlzbach im Rotthale und haben 
sie sich von dem Orte Snlzbach im Rotachgau geschrieben?" 
Wirklich kömmt dieses Sulzbach „am 3nn" mehrmals als 
eine Ortenbnrgische und nicht unbedeutende Besitzung vor, 
und es geschahen von den Ortenbnrgern Schenkungen an 
Aspach, Fürstenzell, Passan re. mit Gütern von und um 
Sulzbach, und es ist daher erklärlich, das die Orteuburger 
durch Heirath in den Besitz des großen Gebietes im Rotach¬ 
gau gelangten. 
Sonach wäre Snlzbach im 9. Jahrhunderte schon gestan¬ 
den; gewiß ist es, daß a. 1250 ein gewisser Gebhard 
als Graf von Snlzbach in den Ranshofener Urkunden er¬ 
scheint2), unb daß feit a. 1120 eigene Edle von Snlzbach wal¬ 
teten. Das Lanbgnt, welches bie Grafen von Ortenbnrg nach¬ 
mals zu Lehen überlassen haben, besaßen längere Zeit bie 
Eblen von Tannberg, von beneit es c. a. 1677 bie Frei¬ 
herren von Schmib käuflich erwarben. 
A. 1188 überließ Bischof Thevbalb von Passau bie 
Pfarre Snlzbach mit den bamals bah in gehörigen Filialen 
Weihmörting, Ruhstorf, Rottersham unb Rothhof bem Klo¬ 
ster Formbach gegen mehrere, zu Schardenberg, Luck, Kinn- 
ham, Reutern unb Penning gelegene Höfe?) 
Seitbem blieb bie Pfarre Snlzbach bem Stifte Formbach 
bis zu befsen Aushebung ad mensam ineorporirt, unb würbe 
bnrch Stists-Religiosen versehen. 
Die im altdeutschen Style gebaute Pfarrkirche ist bem 
heil. ErzmartYrer Stephan geweiht. 
!) Eringa in pago Rotgauwe, et in comitatu Heroldi. 
2) Urkundenbuch des Landes ob der Enns, 1. Band, p. 208. 
3) Urkundenbuch des Landes ob der Enns, 11. Band, p. 412.
	        
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