Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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des letzten Rottauers zur Frau hatte, und als diese beiden unbe¬ 
erbt starben, an Warmund Peer von Moostenning, Pfleger 
am Bruckthurm zu Schärding. Doch dieser verkaufte eben¬ 
genannte Realitäten an Zabulou von Fränking, der sie hin¬ 
wiederum an den Freiherrn Rudolph von Schönbrunn, 
Landrichter zu Schärding käuflich überließ. Von nun an 
blieben sie bei der freiherrlichen Familie von Schönbrunn, 
von welcher sie a. 1842 der Freiherr Eduard Adrian-Wer¬ 
burg durch Kauf erworben hatte. 
Das ehedem gemauerte, von Weihern umgebene Schloß 
wurde im Schwedenkriege (a. 1648) von den herumstreifen¬ 
den Kriegsvölkern stark beschädiget. Die darin befindliche 
Schloßkapelle war dem heil. Georgius geweiht. 
Von der Rotbrücke aus erreicht man in 1 Vs Viertel¬ 
stunde das 40 Häuser zählende Psarrdors 
Mitti cf). 
Hier ist die, im altdeutschen Style gebaute, zu Ehren der 
seligsten Jungfrau Maria geweihte Pfarrkirche seheuswerth; 
sie wurde in neuerer Zeit vielfach verschönert, und enthält 
außer dem hübschen Portale mehrere Monumente der Frei¬ 
herren von Schönbrunn auf Mattau. Vor Zeiten war sie 
eine Filiale von Hartkirchen, und wurde von Religiösen aus 
dem Chorherrenstifte St. Nicola versehen. 
Der Ort Mittich (auch Mitiche) ist alt; schon a. 1100 
erscheinen Edle von Mittich, theils als Zeugen, theils als 
Donatare, vorzüglich für Formbach, sie mögen aber um die 
Mitte des 13. Jahrhunderts ausgestorben sein. A. 1450 
erscheint Hanns Turn zu Mittich als bairischer Landstand. 
A. 1510 erkaufen die Rottauer den Sitz zu Mittich, sonst 
Gerauerhof genannt, von Georg Turn zu Mittich; später 
ging daun Mittich, wie wir vorhin sagten, an Christoph 
Liebenaner, an Zabnlon von Fränking, und a. 1600 an die 
Freiherren von Schönbrunn über. 
Außerhalb Mittich, ans freiem Felde ist die Kapelle zum 
heil. Coloman (Colomansstöckl) seit 1740 situirt, die in 
früherer Zeit das Ziel vieler Kreuzgänge und Wallfahr¬ 
ten war. 
Eine Viertelstunde oberhalb Mittich an der Straße nach 
Hartkirchen liegt das, ehemals zur Probstei Mattighofen 
gehörige, 44 Häuser zählende Dorf Re ding, vor Alters 
Roting, Rotingiu, genannt, und schon a. 1094 als Stamm¬ 
sitz der Edlen von Rotingen erwähnt.
	        
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