Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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erhebenden Geisberges liegt, und schon a. 1215 urkundlich 
als Gotpoltiug vorkömmt. 
In dem nahen Gehölze wurden die Quadersteine zum 
Festungsbaue in Schärding a. 1595, und 1704 gebrochen. 
Unweit davon ist auch die Wasserstube, aus welcher das 
Trinkwasser in Röhren zur Stadt und in die dort befind¬ 
lichen Brunnen geleitet wird. 
Oberhalb Gopperding führt der Pfad an der in einer 
gewaltigen Windung fließenden Pram vorüber, nach den 
Dörfern Pramhof (a. 1166 zuerst urkundlich genannt), 
und Pramerdors (das a. 1126 unter den zur Stiftung 
Kl. Snben gegebenen Entitäten aufgeführt wird), und schreiten 
daselbst wieder ans das linke Flußufer; von dem über die 
Pram geworfenen Hochsteg gewahren wir ein recht liebliches 
Landschaftsbild ganz idhlischer Art, und werth, daß es der 
Pinsel eines fertigen Malers copire! 
Von Pramerdors aufwärts erreichen wir auf ebenen 
doch ziemlich reitzlofem Wege, das, etwa 17 Häuser und 145 
Einwohner zählende Dorf 
Rainding 
oder Rain ting, 1 Stunde von Schärding entfernt. 
Hier befand sich vor Zeiten ein Edelsitz mit einem höl¬ 
zernen Schloße, wozu verschiedene, einschichtige Unterthanen 
gehörten, und der ein Eigenthum verschiedener adeliger 
Familien war. 
In den Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts kommen 
theils als Zeugen, theils als Donatare, Edle von Rum- 
ting, Rumeutingeu vor,1) und Ritter E. von Koch- 
Sternseld behauptet, “) daß „Werigandus, vir quidam con- 
spicuae nobilitatis de Rumetingen“ (Reninnting, Rainting 
bei Schärding) zu dem Nebenzweige der Grafen von Platzn 
auf Reichecsberg gehört habe.3) 
iy$ Viertelstunde südlich von Rainding kommen wir an 
Vilsaßing (Filceizing) vorbei, einem ehemals adeligen 
Landgute, mit einer Mühle, das a. 1130 an das Kl. Form¬ 
bach geschenkt wird;4) dermals ist es ein kleines Bauerngut. 
') Urkundenbuch des Landes ob der Enns, 1. Band, p, 906. 
’) Ritter von Koch-Sternfeld in seinem Werke: die Chorherren, 
Probstei Reichersberg, p. 35. 
3) Mon boic. Voil. III. Wennigs Topogr. Bav. H., p. 23 & 24. 
4) Urkundenbuch des Landes ob der Enns, I. Band, p. 633 
& 658.
	        
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