Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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den Kriegsbedarf für die römischen Gränzfestuugen, und 
andere Lebensmittel auf demselben. 
Bei Kloster Hohenau und Wasserburg wurden die großen, 
bis Ungarn gehenden Frachtschiffe gebaut, daher heutzutage 
noch die Benennung „Hohenauer" für dieselben besteht.l) 
Im Leben des H. Severin (Don Eugippius) wird gemeldet, 
daß schon damals (a. 460 & 470) auch a. 554, a. 609, 
a. 680 Proviant aller Art mit Ladungen über 110 Zentner 
auf dem Inn aus Rhätieu nach Wien verführt worden sei. 
Zur Zeit der Römer machte der Inn die Gränze zwischen 
Vindelicien und Noricum; heutzutage gränzt er in seinem 
unteren Stadium den österreichischen Jnnkreis von Nieder- 
baiern ab. 
Im Mittelalter, wo der Handel, der Waaren- und der 
Provianttransport häufiger zu Wasser geführt wurde, war 
deßhalb die Schiffahrt auch auf dem Inn aus Rhätien und 
Noricum zur Donau eine andere, viel lebhaftere, darum 
auch die Städte am Inn bereicherudere, denn heute; vor¬ 
züglich welche Menge Salzes wurde vom Halleiner-Salz- 
bergwerke nach Baiern, Oesterreich und Böhmen auf dem 
Inn verführt; nichts zu sagen von den Waaren und Weinen, 
die aus Welschland durch Tirol, dann weiter auf dem Inn 
nach Baiern und Oesterreich verfrachtet wurden. ") 
Darum weisen die Urkunden des 11. Jahrhunderts 
schon, auf die „urbana loca“ längs dem Inn so bedeutsam 
hin; aber damals wurden auch die Ufer und die Leinpfade 
des Flußes ganz anders gewahrt, als in der Neuzeit. 
Der lebendige Verkehr veranlaßte die Fürsten, längs des 
Flußes Zollstationen zur Einheischung des Fahr- und Fracht¬ 
zolles zu errichten; aber auch MS Strandrecht und die 
Grundruhr wurde Seitens der adelichen, habsüchtigen Grund¬ 
herren geltend gemacht. 
») Zu Hohenau waren auch die Messenarii, Kornmesser und daö 
weithin geltende Getreidemaß. 
Zur Zeit der Römer saß auf Sittel ein Frumentanus, Proviant- 
meister der VII. Legion; zu Kloster An lagert-u Wälsch-Weine; dort, 
und zn Gars wurden von kunstgerechten Steinmetzen Marmor und Ala- 
baster ans Tirol verarbeitet. Kloster Rott lieferte Eisengeschmeide; fein 
gemalte Töpferwarren wurden zu Gars gefertiget. Schildmacher, Pfeil- 
schister arbeiteten zu St. Nicola bei Paffau auch schon zu den Römerzeiten. 
-) Im 11., 12. und 13. Jahrhunderte ward über Venedig, Pisa 
und anderen Städten Italiens viele Baumwolle, Seide, Spezerei aller 
Gattung auf dem Inn -c. in die Donau gebracht. (Zschokke 1. 388. 
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