Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

welcher Zehent verkauft, einen Erlös von 207 fl. gab; überdieß 
schenkte er hiezu 500 fl., und a. 1583 Hanns Dritter 200 fl.; 
f. Als im Jahre 1595 und 1598 zu Schärding der Fe¬ 
stungsbau geschah, wurden hiebei die den Bruderhäusern 
eigenthümlichen Grundstücke genommen, und dafür die Ent¬ 
schädigung mit 800 fl. gegeben. 
g. Ueberdieß hatten die Bruderhäuser den Ertrag der 
Sammlungen in die Büchsen und Almosenstöcke, welche a. 
1610 121 fl. ertrugen; damals wies sich das Gesammt- 
Jahres-Erträgniß mit 444 fl. aus; davon erhielten die 
Bruderhaus-Pfründner außer freier Herberge eine gewisse 
Wochenbetheilung an Geld, dann zu heiligen Zeiten, und an 
Festtagen einen Trunk Wein, Brod, gebackene Kuchen, Noth- 
dürstigen wurde außerordentliche Geldnnterstützung zu Theil, 
den Hausarmen frilfgeld; Fremde, Durchreisende, arme 
Personen erhielten ebenfalls Almofen. A. 1609 waren im 
oberen Bruderhaufe 10, im unteren 13 Personen, unterge¬ 
bracht. Um das Jahr 1751 wurde das untere Bruderhaus 
wegen Baufälligkeit an den Bierbrauer Ferdinand Hofmann 
verkauft, der dann, weil es mit feinem Gasthaufe zusammen¬ 
stieß, es umbaute, und darin einen schönen Saal errichten 
ließ. Die Pfründner mußten in das obere Bruderhaus über- 
wandern; dermals beherberget dieses 15 Individuen, die zu 
ihrer Sustentation eine gewisse Geldbetheilung, 8 Klafter 
Holz und 12 Pfund Kerzen erhalten. A. 1824 hatte sich 
der Fond dieses Hauses mit 4500 fl. ausgewiesen, die an¬ 
heule aber mit dem Bt'irgerspitalfonde vereiniget sind. 
Als a. 1635 auf dem Stein das St. Sebastians-Kirchlein 
entstanden, und dahin das Göltinger'sche Benesicinm trans- 
ferirt war, konnten alte und preßhafte Bruderhauspfründner, 
nun leichter den gottesdienstlichen Andachten beiwohnen; zu 
dem Zwecke besonders war a. 1696 auch eine Litanei in 
diese Kirche gestiftet worden. 
C. Leprosen- oder Siechenhaus. 
Dieses Spital wurde c. a. 1550 außer der Vorstadt 
am sogenannten Hoffelde, am Wege nach Göpperding er¬ 
richtet, und dazu eine eigene Bade-Kammer erbaut; es hatte 
den Zweck, Sonder-Sieche, unheilbare Kranke und Preßhafte 
aufzunehmen. *) Der Stifter dieses Spitals ist unbekannt. 
') Um a. 1230, nach den Kreuzzügen, verpflanzten sich orientalische 
Krankheiten, die Seuche, die Pest, der Aussatz ic. nach Europa, daher 
entstand das Bedürfniß, für die damit Jnficirten Lazarethe, Siechen-
	        
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