Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

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Als Pfand wegen des Brautschatzes wurden ihm , uud 
seinem Sohne Otto, die Orte Freistadt, Neuburg, Schär¬ 
ding, Ried, und die Schlösser Mauthausen und Klingen¬ 
berg, einstweilen überlassen, bis zur Auszahlung des Braut¬ 
schatzes von 3000 Mark Silbers in Wiener Münze, und 
hierüber auch (29. Juni 1281) die Bestätigung ertheilt.') 
Im Mai 1280 hatte K. Rudolf seinen älteren Sohn 
Albrecht zum Reichsverweser über die österreichischen Länder 
ernannt; a. 1283 bestimmte er ihn aber zum Alleinherrscher. 
§. 10. 
Die Sonne des Friedens schimmerte für das bedrängte 
Land nur kurze Zeit; denn das kinderlose Ableben der Prin¬ 
zessin Katharina (4. April 1282) gab das Signal znr neuen 
Fehde. H. Albrecht von Oesterreich, deren Bruder, for¬ 
derte die Morgengabe, die Grafschaften Neuburg und Schär¬ 
ding, zurück. Jn. Heinrich verweigerte die Zurückgabe, verlangte 
dagegen die als Brautschatz versprochene Geldsumme, und rüstete 
sich zum Kriege. Auch H. Albrecht zog in den Kampf, lagerte 
mit seinen Truppen und den mit ihm verbündeten Salzbur¬ 
gern in den Ebenen von Wels, rückte gegen die bair. Gränze 
vor, und belagerte das Schloß und den Markt Ried. 
H. Heinrich von Mederbaiern, der bereits früher die 
Belagerung des Schloßes Neuburg unternommen, und 
somit selbst Ursache zum Zwiste gegeben hatte, »erprobtem- 
tirte und befestigte Schärding gut, sammelte seine Truppen 
bei Braunau, und zog mit diesen gegen Ried, um diesen 
Ort zu beschützen und den Gegner von weiteren Unterneh¬ 
mungen abzuhalten, während sein Sohn Otto, der Neuburg 
belagert gehalten hatte, über Schärding her, an die öster¬ 
reichische Gränze vorrückte?) 
Es stand ein ernster Krieg zu erwarten. Da traten bte 
Bischöfe, Heinrich von Regensburg unb Gvttfrieb von Passau, 
baun ber Graf Meinhard von Görz, als Vermittler auf; 
es wurde eine Friedensverhandlung im Schloße Stahremberg 
bei Haag anberaumt, und der Aussprttch gethan, daß H. 
Heinrich schuldig sei, die verpfändeten Schlößer uud ihre 
1) Lichnowsky 1. Seite 268 und 462 aus der ReichschronikciXXXII. 
2) Anonymi cliron. Bavar. ab 1253 1518. A. V. CI. Christophoro 
Gewoldo S. C. Bavar. apud Oefele T. 1. p. 380; besagt, daß H. Al¬ 
brecht, wie einst Ottokar von Böhmen, Schärdings Neuburg und 
Formbach zurückverlangt, und deßhalb den H. Heinrich von Nieder- 
baiern feindlich angefallen habe.
	        
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