Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

gegen Verleihung der vom Hochstifte Passau an die Baben¬ 
berger gegebenen Lehen, übernommen hatte. *) 
A. 1243 ließ sich H- Fridrich von Oesterreich von seiner 
Gemalin, der meranischen Agnes, scheiden. Die als Mor¬ 
gengabe zugebrachten Herrschaften Schärding und Ried wurden 
nun von den Meraniern zurückgefordert, doch vergebens. 2) 
A. 1246 gerieth H. Fridrich mit dem Ungarnkönige 
Bela IV. in Krieg, und fand in der Schlacht bei Neustadt 
durch die Haud eiues Frangepani seinen Tod. H. Fridrich, 
der Streitbare, war erst 36 Jahre alt, kinderlos, und der 
letzte männliche Sprosse des erlauchten Geschlechtes der Ba¬ 
benberger ; er starb ohne Bestimmung eines Nachfolgers, und 
es traten für Oesterreich viele Jahre voll Unglück, Jammer 
und Verwirrung ein, die auch für den Ort Schärding nach¬ 
theilig rückwirkte n. Dazu kam noch, daß (a. 1238 n. 1239) 
zwischen dem röm. Stuhle und dem Kaiser Fridrich II. eine 
heillose Spannung und Zwitracht entstanden war, die Deutsch¬ 
land in zwei Parteien spaltete, und so brachen die Tage 
der Verwirrung, ja eines grauenvollen Bürgerkrieges an. 
H. Otto II. von Meran, im Bunde mit den Wasser¬ 
burgern, nahm die päpstliche Partei, zog sich aber hiedurch 
den Haß des Kaisers zu und gerieth mit H. Otto von 
Baiern, der auf des Kaisers Seite stand, in einen weit 
aussehenden Krieg. 
Dieser rückte denn, nachdem er die Besitzungen der 
Wasserburger erobert hatte, nun auch gegen den Inn und 
gegen Neub^g vor, und nahm alle Güter in Besitz, welche 
innerhalb des Herzogthums Baiern den Meraniern gehör¬ 
ten. Bereits hatte auch K. Fridrich II. den H. Otto II. 
von Meranien als einen Verräther und Anhänger seiner 
Feinde in die Reichsacht erklärt 3), und die demselben gehö¬ 
rigen Grafschaften Neuburg am Inn, Schärding und Ried 
J) V. Hormayr's Archiv. 1828, p. 630. Bischof Rudiger mochte 
nicht nur jene Lehen, sondern auch den erträgnißreichen Zoll zu Schär¬ 
ding, an die Formbächer zu Lehen gegeben, in Folge der gegen H. 
Fridrich 11. ausgesprochenen Acht, als dem Hochstiste heimgefallen, be¬ 
trachtet, und so sich das Recht zu einer neuen Belehnung zuerkannt haben. 
2) C. H. Lang itt seinem Werke: über die Vereinigung des bair. 
Staates, 11. Band, p. 77. 
3) Ob perfidiam Ottonis Meraniae Ducis, proditoris et rcbeliibus 
adhaerentis, in castris depopulationis Parmensis^er manus Magistri de 
Vinea, Imperialis Aulae protonotarii et regni Siciliae Logothetae mense 
Junnii Ind. VI. 1248. Lang: Vereinigung des bair. Staates 11. 137.
	        
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