Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

Lulpold, Sieghard, a. 905; Iringus a. 1005; Thiemo a. 
1005, sämmtlich aus dem Geschlechte der Formbächer.') 
Diese werden Wohl sür die Gaugrafen des Schweinachgaues 
gehalten, aber Gaugrafen im Rotahgane waren sie nicht; 
Wohl aber besaßen sie in demselben ausgedehnte Besitzungen, 
den Comitat Formbach, dann den Coinitat an der Jlz, und 
und es reichte ihr Ambacht auch über den am rechten Innufer 
gelegenen Antissen-Gan, aus dem später, wie schon qesaat, 
die Grafschaft Schärding mit Ried entstand. 
C. a. 900 begannen die Einfälle der Hnngarn oder 
Magyaren, die statt der Avaren das Land Pannonien, und 
jenes bis an die Enns herauf in Besitz genommen hatten, 
und ihre Raub- und Verwüstnngszüge bis über den Inn 
herauf, ja selbst bis in das Innere von Deutschland gemacht 
hatten, so daß die Bewohner des flachen Landes in den 
Bergen und Wäldern Schutz und Sicherheit suchen mußten. 
Um sich vor den ferneren Einfällen der Ungarn zu 
sichern, sah man sich in Deutschland veranlaßt, Städte, 
Dörfer, Schlösser und Burgen anzulegen. Die Edlen be¬ 
nützten die Erlaubniß K. Heinrichs I. de a. 925, und K. 
Otto III. de a. 985, und wandelten ihre Billen (Weiler) 
und Höfe in befestigte Orte um, oder suchten sich Plätze, 
vielfach auf hart zugänglichen Bergspitzen, wo sie derlei 
Schlösser und Burgen sich erbauen konnten und siengen 
auch an, von diesen ihren Burgen (Stammburgen) den 
Namen zu führen. Auf solche Weise entstand, wenn nicht 
früher, doch gewiß zwischen 920—950 die Burg zu Schär¬ 
ding, und auch Büchner nennt unter den damals in Baiern 
erbauten Städten und Flecken Schärding.2) 
Weiter abwärts am linken Ufer des Inns, ward die 
Burg Fahrenbach (Formbach) erbaut, welche als die 
Stammburg der hier waltenden Grafen betrachtet wurde. 
„ Später erbauten sich diese Grafen von Formbach weiter 
rückwärts des Bergpasses, auf steiler, waldiger Höhe eine 
neue Burg im größeren Umfange, und nannten sie Neo- 
burgum, Niwenpurch, Neuburg, wohin sie, vor 
jedem Uebersalle mehr geschützt, ihren Wohnsitz verlegten. 
Ebenso mußten zur Sicherung der ausgedehnten Besitzungen 
dieBurgen:Windberg,Griesbach, Vichtenstein, Ried re. 
erstehen, und von diesen Burgen und den damit verbuu- 
') Ritter C. H. v. Lang tu seinem Werke: „Baierns Gauen", 1. 
Band, p. 135. 
~) A. Bllchner's Geschichte von Baiern. 111. Bd., p. 41,
	        
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