Volltext: Gutau einst und jetzt

Musikpflege. 
Dem Mühlviertler wird oft vorgeworfen, daß er wenig 
musikalisch sei. Das trifft aber hier nicht zu, denn selten eine 
Gegend liebt und pflegt die Musik so, wie der Gntaner. 
In vielen Häusern findet man eine Gitarre, die als 
Begleitinstrument beim Gesänge dient und aus manchem 
Hause klingt abends der Ton der Zither. Der zweistimmige 
Gesang ist vorherrschend, eine Männerstimme „baßtiert" 
häufig. Zum vierstimmigen Gesang kommt es selten, da die 
Leute in Einzelgehöften wohnen und sich das Zusammensingen 
nur auf die Hausleute beschränkt. Zusammenkünfte aus 
mehreren Häusern, wobei der mehrstimmige Gesang sich natur¬ 
gemäß entfalten würde, kommen seltener vor. Auch bei den 
im Winter üblichen „Rockaroasen" wird oft auf das Singen 
wenig gedacht, desto mehr aber dem Tanze gehuldigt nach den 
Tönen eines „Maurerklavieres". 
Um die Hebung des musikalischen Empfindens und die 
Pflege des Gesanges machen sich besonders die Musikkapelle, 
die Liedertafel und der Kirchenchor verdient. 
Musikkapelle. 
Hier bestand im vorigen Jahrhundert eine bescheidene 
Blasmusik, bestehend aus fünf bis sieben Mann. Diese be¬ 
sorgte bei feierlichen Anlässen die Musik und spielte bei Tanz- 
unterhaltnngen. 
Einen Aufschwung nahm die Musikkapelle, als Herr Hein¬ 
rich Schmid int Jahre 1885 begann, eine neue Musikkapelle zu 
gründen. Im Jahre 1894 zählte sie 24 Mann und leistete ganz 
Gediegenes. Einen schweren Verlust erlitt die Musik im Jahre 
1909 durch den Tod des Kapellmeisters Schmid. In den 
folgenden Jahren bröckelte die Schar der Musiker immer mehr 
ab, was eben daraus zu erklären ist, daß der Mann fehlte, der 
die Seele jeder Musik ist, der Kapellmeister. 
Einige Jahre leiteten Herr Franz Lenganer, Herr Johann 
Himmelbauer und Herr Karl Riedler die Musik. 
Im Jahre 1922 übernahm Herr Andreas Gebetsberger die 
Leitung und ging gleich frisch an die Arbeit. Er bildete junge 
Burschen aus und hotte die Musik bald auf einem Stand über 
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