Volltext: Gutau einst und jetzt

einigfeit der Stände hervorgerufen. Große Teuerung und 
Not herrschte im Machlandviertel. Auch die Göllerin stand 
in großer Not. Ein noch vorhandener Schuldschein, vom Stifte 
St. Florian ausgestellt, läßt dies ersehen. 
Im Jahre 1675 fam darauf der Besitz an einen Freiherrn 
von Oed. Dieser verkaufte wieder Tannbach an den Grafen 
Leopold von Thürheim 1684. Schon im Jahre 1691 verkaufte 
dieser wieder Tannbach an H. von Hohenstein, mit Vorbehalt 
einiger Güter. Letzterer blieb bis im Jahre 1722 auf Tannbach 
und verkaufte es um 2500 Gulden an Freiherrn von Frey. 
Man sieht daraus, wie zu dieser Zeit die Grundbewertung 
niedrig stand. Eine Baronin Frey liegt in der Pfarrkirche zu 
Gutau begraben. Links vom Hochaltar steht folgende In¬ 
schrift: „Allhier ruhet in Gott, die hoch und wohlgeborene 
Frau Maria Brigitta Freiin von Frey, geborene Gräfin 
Rättern, ihres Alters 90 Jahr, so verschieden ist am 18. Juni 
1748. O Herr gib ihr die ewige Ruhe." Dieselbe stand mit dem 
Markte Gutau in einem guten Verhältnis, und der derzeit 
tüchtige Marktrichter bewog sie, vor ihrem Tod einen Teil des 
Besitzes, nämlich den sogenannten Hundsdorferwald, den 
Marktbürgern, welche das Bürgerrecht besassen, im Schenknngs- 
wege zu vermachen. 
Die Freiherrn von Frey waren die letzten lehensberech¬ 
tigten Besitzer von Tannbach. Somit endet die erste Phase 
der historischen Entwicklung Tannbach in der Pfarre Gutau. 
Die zweite Phase, vom Jahre 1756—1848, besitzt Tannbach 
noch Herrschaftsrechte, die jedoch nicht mehr den jeweiligen 
Besitzern zugesprochen werden, sondern der Herrschaft Haus 
in Seqnestnr übergeben werden. Die dritte Phase vom Jahre 
1848 löste die Untertänigkeit zur Herrschaft Tannbach auf. 
Wenn wir die Entwicklung in der Ausdehnung Tannbachs 
ins Auge fassen, läßt sich ersehen, wie sich Tannbach langsam 
aus einem Hofgnt in eine Lehensherrschaft emporgehoben 
hat. Zur Zeit der Hack von Bornimb, welche wohl das mäch¬ 
tigste Geschlecht auf Tannbach waren, hatte die Herrschaft 
die größte Ausdehnung, wie eine Urkunde vom Jahre 1573 
nachweist: Zugehörige Lehensgüter: Gutau: Gut am Lehen 
(Lehner), das Strohmeyerlehen, die Klausmühle, das Gut 
in Der Höll (Höller), Uberloggner, Gusen (Gusner), Prüudl-
	        
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