Volltext: Gutau einst und jetzt

hochlöblichen königlichen milden Stiftungs-Hofcomißion, das 
zweite bei der löblichen Landesregistratur, das dritte bei 
meiner Herrschaft Haus und das vierte bei dem Spital Zöch- 
schrein zu Gutau aufbewahrt werden. 
Urkund dessen meine Handunterschrift und angeb orner 
adel: Jnsigl. 
Wien, am 14. Juli 1792. 
Franz Gundaker Graf 
von und zu Starhemberg. 
Bilder aus der Geschichte. 
Spärlich stießen Nachrichten, spärlich sind die Blätter, 
auf denen die Feder vermerkt von einstigen Tagen. Wohin 
die Zeugen vergangener Tage kamen, ob sie verloren, ver¬ 
nichtet, verbrannt, das zu klären ist eine unlösliche Frage. 
Heimatort, dn bist und warst die Siedlung deutschen Volkes. 
Du bist Gründung deutschen Fleißes. Mit schweißtropfendem 
Körper haben dich unsere Väter geschaffen. Axt und Säge 
schafften weg, was hinderlich deinem Entstehen. Wie die erste 
Urkunde uns besagt, ist dein Entstehen 1122. 
Lange, lange Zeit hören wir nichts mehr von dir. Einige 
alte bei der Bürgerspitalsverwaltung erliegende Schriften 
aus deni 16. Jahrhundert erzählen uns wenig. Erst 1613 finden 
wir die Erneuerung deiner Gerechtigkeiten. Bald, gar zu bald 
kamen die llnglückstage des Bauernkrieges. Ein Vorspiel 
hievon ist ein Treffen am Passe von Gutau nach Tragwein. 
Oberst Hager, Führer der Truppen des Königs Matthias 
gegen das Passauervolk, quartierte in deinen Mauern. Rohe 
Soldaten waren es, welche die Bauern bedrängten. So 
erheben sich die Gutauer, Zeller, Tragweiner und Unter¬ 
weißenbacher Bauern. In der Nähe der Faiblmühle stießen 
beide Parteien aufeinander. (Faiblmühlerbrücke, Übergang 
über die Aist im Erdleitnergraben, Paßübergang nach Trag¬ 
wein.) Die Folge war Verlegung der Quartiere in die Märkte 
bis man sie abberief. 
Der große Bauernkrieg, ob er deine Mauern berührte? 
Nichts scheint auf. Während Christoff Zeller mit fünftausend 
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