Volltext: Gutau einst und jetzt

Johann Mittelbauer erscheint 1843 
1847 Bestellnngs- und Abgangdaten fehlen. 
Ignaz Etzlstorfer 1858—1871. 
Das Bürger-Spital. 
Unscheinbar, dem Wohnsitz eines kleinen Handwerkers 
gleichend, ein Häuschen mit kleinen Fenstern, ist' es. Doch 
der Stolz der Bürgerschaft. An diesem Häuschen sehen wir 
das soziale Empfinden, sehen wir ein Stück Geschichte. Wenn 
ein Bürger in bedrängter Lage, in Not und Armut verfallen, 
so fiel er der Gnade anderer anheim. Um ihm sein Los wenig¬ 
stens im Alter etwas zu erleichtern, gingen unsere Vorfahren 
her, ihm wenigstens ein Obdach zu sichern. So reifte der Ge¬ 
danke, Geld zu sammeln, um ein Hans, dienend als Wohn¬ 
stätte für diese Armen, zn schaffen. Durch freiwillige Spenden 
konnte man ein kleines Vermögen erwerben, womit das 
Haus, welches unter dem Namen Spital int Volksmunde 
bekannt, angekauft werden konnte. Langsam, doch stetig ver¬ 
größerte sich das Vermögen, so daß es möglich wurde, außer 
Wohnung eine bescheidene, monatliche Geldunterstützung an 
verarmte Bürger zu geben. Die Zeiten schwankten, nicht 
immer war es notwendig, von dieser sozialen Tat Gebrauch 
zu machen. Das Spital ward nicht immer von Bürgern, 
welchen das traurige Los der Armut beschieden, bevölkert. 
In solchen Zeiten wuchs das Vermögen. So wurde es möglich, 
aus diesem Vermögen kleinere Wasserleitungen zu bauen, 
eine Schwemmhütte aufzustellen und zur Herstellung der den 
Ort mit Licht nersehenden elektrischen Anlage einen ansehn¬ 
lichen Betrag auszuwerfen. Schon drohte, ioie so manchem 
anderen Institute, nach dem Weltkriege und seiner Geld¬ 
entwertung der Verfall des Spitales. Da entschloß sich die 
heutige Bürgerschaft, getreu dem Vorbilde ihrer Vorfahren, 
das Geld aufzubringen, um das Spital zu erhalten und für 
die Zukunft durch Sammlung eines kleinen Vermögens auch 
wieder Notleidenden hilfreich beizustehen. Es wird wohl ge¬ 
lingen, das Werk wieder zu vollenden. Aus freiem Willen 
hatte die Bürgerschaft die Pflicht übernommen, Verarmten 
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