Volltext: Gutau einst und jetzt

Aus der Vorzeit. 
Grau ist die Zeit, nebelumschleiert das Auge, wenn es 
zurückblickt in jene Tage, wo dein Name noch nicht klang. 
Erzählt uns auch die Geschichte vom Volke der Kelten, welches 
600 Jahre vor Christi aus Gallien, dem heutigen Frankreich, 
nach Osten zog und die Gefilde unseres Heimatbodens betrat, 
so finden wir nichts, was uns Zeugnis gäbe, ob unser Ort 
von diesem Volke bewohnt war. Ebensowenig wissen wir 
von den Markomannen, welche sich im Jahre 8 vor Christi in 
unseren Gegenden niederließen. Während jenseits der Donau 
die Römer das Land zu hoher Kultur brachten, blieb unsere 
Gegend weit zurück. Im 5. Jahrhundert verließen die Mar¬ 
komannen wieder unsere Gegend, im 6. Jahrhundert erscheinen 
auf den verlassenen Wohnsitzen der Markomannen die Heruler 
und Rugier, welche aber gar bald von den Avaren verdrängt 
wurden. Wir sehen ein Wandern, ein Nomadenleben, Völker, 
die nie so recht Fuß faßten, nie sich dauernde Wohnstätten 
schufen. Im 7. Jahrhundert finden wir wieder ein Volk, 
das Volk der Slaven. Mit diesem Volke kommt die Zeit, 
wo der Nebel vor den Augen schwindet, wo wir Spuren 
finden, daß unsere Gegend wirklich bewohnt war. Einige 
Namen weisen hin, daß dieses Volk einst unseren Boden be¬ 
wohnte. Der Geschichtsforscher kündet uns in den Namen 
Sarming, Flanitz, Feistritz, Fißnitz, Lungitz, Göritz, slavische 
Laute. Daß aber zu diesen Zeiten das slavische Element das 
ausschlaggebende oder einzige Element war, welches unsere 
Gefilde bewohnte, ist ebensowenig erwiesen, wie jene Auf¬ 
fassung, welche uns glauben macht, daß die vorhergehenden 
Völker unsere Gegend ganz verließen. Es war ein Kommen 
und Gehen, so finden wir Bajuwaren (Bayern). Gutau selbst 
war noch nicht. In Wartberg finden wir im 9. Jahrhunderte 
eine Kirche. Arm mag sie gewesen sein, doch die Chronik von 
dort erzählt uns von ihr. Anfänge des Christentums. Ab 
907 brachen wieder traurige Zeiten an. Wartbergs Gottes¬ 
haus scheint ihnen wieder verfallen zu sein. Im Jahre 1128 
weihte Bischof Reinmar von Passau eine neue Kirche. Von 
Wartberg geht die Kultur auf unsere Gegend ans. 1122 
erscheint unser Gutau erstmalig urkundlich auf. Die Urkunde 
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