Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Besitz, ihre Völker zu verteidigen vor dem ungerech¬ 
ten Angriffe der Feinde. Die ganze Verantwortung für 
das unschuldig vergossene Blut, für die schrecklichen 
Folgen dieses Krieges fällt auf das Gewissen der Herr¬ 
scher der Entente als Urheber dieser himmelschreien¬ 
den Sünde. Unsere Kaiser sind überzeugt, daß sie nur 
die heilige Gerechtigkeit verteidigen, daß ihre Sache 
zugleich die Sache Gottes ist, darum heben sie Ver¬ 
trauens- und demutsvoll ihre betenden Hände zum all¬ 
mächtigen Herrn der himmlischen Scharen, daß er sie 
als Rächer, als Verteidiger der verletzten Gerechtig¬ 
keit Gottes segne und schütze. Sie laden zum andäch¬ 
tigen Gebete auch ihr Volk, ihr Heer ein, der allmäch¬ 
tige Lenker des Weltgeschickes möge uns zum Siege 
verhelfen. 
2. Laßt uns eifrig beten, damit wir desto 
eher siegen. 
Der Krieg, den wir führen, ist ein heiliger Krieg. 
Der heilige Krieg verlangt nicht nur die Helden des 
Schwertes, sondern auch die des Gebetes, damit sie 
während dieser Zeit in der andauernden Verbindung 
mit Gott, ihrem obersten Kriegsherrn, diesem treue¬ 
sten und mächtigsten Verbündeten, bleiben. Das tun 
fürwahr auch alle: Unsere hohen Monarchen, unser 
tapferes Heer, unser frommes Volk. Sie sind überzeugt, 
daß sie erhört werden, gestützt auf die Verheißungen 
des göttlichen Heilandes, der da sagt: „Wahrlich, 
wahrlich, sage ich euch: Um was immer ihr den Vater 
bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, 
und wenn ihr mich um etwas bitten werdet in meinem 
Namen, so werde ich es tun.“ (Joh. 14, 13.) Und 
wiederum liest man in der hl. Schrift: „Das Heil des 
Volkes bin ich“, spricht der Herr, „in jeder Not, in der 
sie zu mir rufen, werde ich sie erhören.“ Darum betet