Volltext: Gaflenzer Heimatbüchlein

Provinz wurde östlich vom Karintgescheide und westlich 
von der Enns begrenzt. Nord- und Südgrenze bildeten 
die „Rubinicha" (jetzt Reustifterbach) und „Frudnitza" 
(jetzt Frenz). Auch die Zehente jenseits des Karintgeschei- 
des, welche wohl von den ersten Gründern, den Seiten- 
stettner Mönchen, unserem Kirchlein zugewiesen worden 
waren, verblieben weiterhin der Gaflenzer Kirche. Es war 
dies der Zehent von füns Käufern zu Au in der Pfarre 
Bieberbach unter der Herrschaft Seitenstetten. Dieser ver¬ 
blieb bis zur Grundablösung um die Mitte des 19. Jahr¬ 
hunderts bei der Gaflenzer Kirche. 
Am 24. Oktober 1140 wurde die Kirche auf Bitten 
des Abtes Berthold von Garsten durch den Bischof 
Reginbert von Passau zur Pfarrkirche von Gaflenz 
geweiht und als Grenzen dieser Neupfarre der Amfang 
der Provinz „Abelenzi" bestimmt. Sie umfaßte damals 
die derzeitigen Pfarren Gaflenz, Weyer, Neustift und Teile 
von Großraming. 
Zwischen 1158 und 1164 vertauschte Bischof Konrad 
von Passau den Gaflenzer Psarrzehent dem Kloster 
Garsten gegen drei diesem Kloster gehörige Köfe. 
Als erster Pfarrer von Gaflenz ist der „plebanus 
Lipkerus" (Pfarrer Lipkerus) um 1300 beurkundet. 
Sein Nachfolger im Jahre 1312 war Äermann der Teur- 
wanger. 1378 ereignete sich zu Gaflenz eine gräßliche 
Mordtat. Die beiden Ritter Konrad und Otto von Gaflenz 
ermordeten den Pfarrvikar namens Kechwicker daselbst. 
Sie wurden von Paff au und Rom aus in den Kirchen- 
bann getan. 
Llnfere Pfarrkirche wurde im Jahre 1464 neu gebaut 
und am 22. Juni vom Weihbischof von Passau samt 
folgenden Altären eingeweiht: „Im Presbyterium der 
Altar des heiligen Andreas, rechts der heiligen Margareta, 
links der heiligen Maria mit dem Iesukinde, dann der 
Altar der heiligen Christoph und Georg und in der Kapelle 
der Altar des heiligen Veit". Andreas und Veit waren 
und sind heute noch die Kirchenpatrone von Gaflenz. 
1494 bekam die neugebaute Kirche auch eine Glocke 
und noch jetzt kündet sie uns trotz Türken- und Weltkriegs- 
stürm Leid und Freud. Ihre Umschrift stammt aus dem 
Salve Regina: „unsre f suesikait f und f unser hofnuub f 
bist f bir f rufen f zu f dir f bir ellen f Kinaer. Sank- 
tus f Andreas f 1494". Auch vom Türken, der Gaflenz 
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