Volltext: Nr. 9 1931 (Nr. 9 1931)

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Nachrichten 
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Schließlich muß eine internationale Kontrolle geschaffen 
werden, bereu Zweck es ist, an Ort nnd Stelle die loyale Gr- 
füllung der übernommenen Verpflichtungen zu prüfen inid so 
den Weg zu einen! progressiven Verschwinden der nationalen 
Rüstungen zu ebnen. 
Wenn die Konferenz im Jahre 1932 zu einem Mißerfolg 
führen oder keine bemerkenswerten oder unmittelbaren Ergeb¬ 
nisse zeitigen sollre, so hätten die Kriegsteilnehmer/ denen alle 
Negierungen die Versicherungen gegeben hatten, daß sie in Den 
Kamps gezogen sind, um den Krieg zu töten, das Recht, den 
künftigen Generationen den Vertrauensbruch vor Augen zu 
führen, den man an ihnen vollzogen hat, 
wurde mit allen gegen die Stimme der polnischen Dele¬ 
gation angenommen. 
Nach Bekanntgabe des Äbstimlnungsergebnisses verließ 
diese Delegation den Sitzungssaal. 
Me Resolutionen zu Punkt V der Tagesordnung 
die einstimnng zur Annahme gelangten, lauten: 
l 
„Die VII. Jahresversammlung der internationalen Arbeits- 
gemeinschaft erklart aufs lleue, daß die Völkerverständigung 
und die Errichtung eines dauerhaften Friedens von der Ent- 
wicklung des Geistes der internationalen Verständigung aufs 
engste abhängen. Dieser Geist muß die Grundlage der fried- 
lichen Erziehung der Jugend bilden." 
II. 
„Die Jahresversaminlung ermächtigt den Vorstand der 
Eiamac, dem Connte d'entente des grandes affociations inter¬ 
nationales beizutreten unter dem Vorbehalt, daß die finanziellen 
und technischen Bedingungen es erlauben." 
III. 
„Sie wünscht, daß die Mitgliederverbände der internatio¬ 
nalen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der pazifistischen 
Jugenderziehung in ihren Ländern mit den Vereinigungen für 
den Frieden zusammenarbeiten." 
IV. 
„Sie beschließt, daß die Landesverbände der nächsten Jahres- 
Versammlung über die Ergebnisse ihrer diesbezüglichen Tätig- 
keit Bericht erstatten." 
Für die B e r sorg u n g s k o nun i f f i o n berichtete 
Weidinger, Oesterreich, und ersuchte um Annahme 
nachstehender Entschließungen: 
ZKßs See 
„Die VII. Jahresversammlung der Eiamac stellt fest, daß 
die Versorgung der Kriegsopfer in verschiedenen Staaten noch 
nicht die Höhe erreicht hat, die den berechtigten Wünschen der 
Kriegsopfer entspricht. 
Sie stellt fest, daß die gegenwärtige Wirtschaftskrise eine 
ernsthafte Bedrohung der Versorgung der Kriegsopfer ist und 
hält es daher für ihre Pflicht, die Regierungen darauf hinzu- 
weisen, daß die Kriegsrenten eine vorberechtigte Forderung sein 
sollen und unter keinen Umständen unter dem Vorwande wirt- 
schaftlicher Schwierigkeiten abgebaut werden dürfen. 
Es geht nicht an, daß die, die im Kriege Gut, Blut und 
Gesundheit geopfert haben, nun auch noch die Opfer der finan¬ 
ziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit 
werden sollen." 
ZZsS Veesorguns Ssr Meiesssss«He«. 
„Im Rühmen ihrer Beschlüsse über die Versorgung der 
Kriegsbeschädigten haben die Jahresversammlungen der Eiamac 
wiederholt das besondere Bedürfnis der Kriegsblinden lmch 
vollständiger Wiedergutmachung des wirtschaftlichen Schadens 
und der physischen Einbuße betont und festgestellt, daß diesem 
Bedürfnisse nur durch ausreichende Geldentschädigung, durch 
eine zweckmäßige Berufsfürsorge und durch sonstige Fürsorge- 
maßnahmen zur Linderung der Folgen der Erblindung ent- 
sprochen werden kann. 
In neuerlicher Anerkennung der Notwendigkeit einer be« 
sonderen Behandlung der Angelegenheiten der Kriegsblinden 
bekräftigt die VI!. Jahresversammlung der Eiamac, die am 
Pariser Kongresse der Eiamac aufgestellten Versorgungsgrund- 
sätze. 
Die Jahresversammlung stellt mit Bedauern fest, daß nicht 
nur die berechtigten Wünsche der Kriegsblinden nicht in ihrer 
Gesamtheit erfüllt worden sind, sondern, daß in der letzten Zeit 
sogar Verschlechterungen in der Versorgung in verschiedenen 
Staaten eingetreten sind. 
Die Hanptversammluug erhebt Einspruch dagegen, daß zur 
Ausgleichung der durch die Weltwirtschaftskrise bedingten 
finanziellen Schwierigkeiten mancher Staaten auch die Kriegs- 
opferrenten herangezogen werden. Die Kriegsopfer, namentlich 
die Schwerkriegsbeschädigten und unter ihnen vornehmlich die 
Kriegsblinden, leiden infolge ihrer verminderten Widerstands- 
kraft äußerst schwer unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise, 
so daß gerade eine erhöhte Fürsorge notwendig wäre. 
Die Hauptversammlung appelliert daher an die Regierungen, 
die eingetretenen Verschlechterungen wieder auszugleichen und 
darüber hinaus die noch unerfüllten Forderungen der Kriegs- 
blinden der Erfüllung zuzuführen." 
WSe ser m Ser 
TsWssGoVlOwaike». 
„Die vorjährige Jahresversammlung der Eiamac hat fest¬ 
stellen können, daß der erste Schritt zur Besserung der unhalt¬ 
baren materiellen Verhältnisse der tschechoslowakischen Kriegs¬ 
beschädigten getan wurde, es handelte sich allerdings nur um die 
Kategorie der Schwerkriegsbeschädigten. 
Die VII. Jahresversammlung erachtet es als ihre Pflicht, 
die Regierung der tschechoslowakischen Republik darauf aufmerk¬ 
sam zu machen, daß diese geringfügige Besserung in der Ber- 
sorgung eines Teiles der Schwerkriegsbeschädigten nur die erste 
Etappe im Rahmen einer materiellen Besserung der Kriegs- 
beschädigten im allgemeinen bedeuten könne. Sie fordert, daß 
nunmehr die finanzielle Lage aller Kriegsbeschädigten endlich 
gebessert und in humanem und sozialem Sinne gelöst wird, und 
zwar unter Zugrundelegung der von den tschechoslowakischen 
Kriegsbeschädigtenorganisationen in den Memoranden nieder« 
gelegten Intentionen." 
Versorg««» u«S Attrforge 6« KrßSK-S- 
oj>f*¥ 2>iifteraarf*. 
„Die VII. Jahresversammlung der Eiamac nimmt mit Be* 
friedigung zur Kenntnis, daß die Versorgung und Fürsorge 
der nord-schleswigschen Kriegsopfer zur Zeit Gegenstand einer 
eingehenden Revision ist und daß Abänderungsvorschläge dem 
dänischen Reichstage (Folketing) sofort bei seinem. Zusammen¬ 
treten im Oktober dieses Jahres vorgelegt werden. 
Die VII. Jahresversammlung unterstützt die berechtigten 
Forderungen und Wünsche des Vereines der nord-schlesweg- 
schen Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen und spricht die 
bestimmte Erwartung aus, daß diesen im weitestgehenden Maße 
Rechnung getragen wird, zumal die Fragen der Versorgung 
und Fürsorge für die Kriegsopfer in Dänemark bei weitem nicht 
die finanzielle Belastung bedeutet und nicht die Rolle spielt, 
wie in den ehemaligen kriegführenden Ländern." 
WßT ösr Kriegsopfer m 
jjkaaarieu. 
„Die VII. Jahresversammlung der Eiamac stellt fest, daß 
die Lage der Kriegsopfer in Bulgarien äußerst ernst ist, daß 
ihre Renten durchaus nicht genügend sind und zu den kleinsten 
Kriegsrenten in Europa gehören und daß die Kriegsopfer einer 
dringenden und entscheidenden Hilfe bedürfen. 
Diese Feststellung bestätigt die Tatsachen, die schon in den 
Entschließungen in den Jahren 1926, 1S27, 1&28 und 1929 dar¬ 
gelegt sind. 
Sie stellt fest, daß eine allgemeine und wirkliche Erhöhung 
der Renten trotz der äußerst schwierigen gegenwärtigen Lage 
in Bulgarien geboten ist. 
Sie beschließt, den Vorstand der Eiamac zu beauftragen, bei 
der bulgarischen Regierung Schritte zu unternehmen, wenn 
möglich auch mündlich durch eine besondere Delegation, damit 
den Kriegsopfern in Bu%*rk» eine entscheidende und sofortige 
Hilfe gewährt werde."
	        
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