Volltext: Nr. 6 1928 (Nr. 6 1928)

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Nachrichten 
Nr. 6 
schädigungs-Kommission selbstverständlich frankiert wer- 
deu müssen. 
59. Geburtsfest. Der Vorstand der Invaliden-Entschä¬ 
digungs-Kommission Linz, Herr Ministerialrat Achill 
Karwinsk'y-Harwin beging am 12.Mai seinen 50. Ge¬ 
burtstag. Der Landesverband entbietet namens seiner 
Mitgliedschaft die herzlichsten Wünsche und gibt der Hoff¬ 
nung Ausdruck, den Iubilanten noch recht viele Jahre 
an der Spitze der Jnvaliden-Entschädigungs-Kommission 
zu sehen. Der Berbandsvorstand. 
Ausschluß aus dem Verbände. Kamerad Franz 
Braun, Oberstabsprofoß d. R., wohnhaft in Urfahr, 
Flußgasse 10, ersucht uns festzustellen, daß er mit dem 
aus dem Verbände ausgeschlossenen Kriegsbeschädigten 
Franz Braun, Linz, Khevenhüllerstraße, nicht ident ist. 
M Ausstellung der Sinstellungsscheine und Arbeitsvermittlung im Fahre 1927. 
Ausgestellte Ginstellungsscheine 
Vermittelte Kriegsbeschädigte 
In vaUd2nent s chädigunge - 
kommUsion 
Im Jahre 1927 an Kriegsbeschädigte 
mit einer Erwerbsverminderung von 
Gesamtzahl 
seit dem 
Erscheinen 
Im Jahre 1927 an Kriegsbeschädigte 
mit einer Erwerbsverminderung von 
Gesamtzahl 
seit dem 
Erscheinen 
Ver. 
mitteile 
Kriegers« 
35—450/0 
45-65% 
über 
65% 
GAMme 
des 
I. B. G. 
35—45% 
45—65% 
über 
65/o 
Summt 
des 
I. B. G. 
witwen 
Wien durch die Magistrats- 
Abteilung 11 ..... 
Niederösterreich, Burgen- 
land . 
Steiermark . . . . . 
Kärnten 
Obelösterreich . . . . . . 
Salzburg........ 
Tirol . ... ... . . 
Vorarlberg 
799 
221" 
107 
75 
148 
28 
38 
16 
405 
179 
185 
86 
158 
41 
22 
23 
81 
43 
05 
m 
63 
28 
5 
10 
1285 
443 
357 
191 
369 
92 
65 
49 
6948 
5575 
1«90 
684 
2206 
519 
518 
283 
543 
94 
32 
17 
93 
13 
53 
2 
369 
81 
34 
21 
III 
12 
25 
6 
91 
20 
19 
10 
31 
5 
16 
2 
1003 
195 
35 
48 
235 
30 
94 
10 
8129 
1450 
1261 
244 
1421 
210 
460 
158 
m 
Zusammen. 
1432 
1099 | 320 
2851 
18.623 
847 
659 
194 
1700 
13.333 
456 
Winke Kr Fuuftionäre. 
Wiederholt und von verschiedenen Seiten wurde der 
Wunsch ausgesprochen, einmal Richtlinien für die Arbei¬ 
ten der Ortsgruppenfunktionäre auszuarbeiten. Aber auch 
aus den vielen Erfahrungen, die man bei den Ortsgrup- 
pen machen kann, ergibt sich die Notwendigkeit. Nicht- 
linien für Funktionäre herauszugeben. Schon deshalb ist 
es notwendig, weil oft Kameraden Funktionen überneh- 
men müssen, die noch in keiner Organistion tätig waren 
und daher keine Kenntnisse haben und haben können, 
welche Aufgaben ihnen obliegen. 
Die Bewegung ist groß und mächtig geworden und ist 
verzweigt bis in die kleinsten Orte unseres Bundeslandes. 
Regstes Leben pulsiert in den Ortsgruppen, die, alle zu- 
sammen, die Kampfgemeinschaft der Kriegsopfer bilden, 
deren Aufgabe es fein muß, durch zielbewußt geführten 
Kampf den durch den Krieg Verkrüppelten, den Krieger- 
Hinterbliebenen die bestmöglichen Daseinsbedingungen 
zu erkämpfen. 
Der umfangreiche, lveit verzweigte Apparat kann 
aber nur dann gut funktionieren, wenn ein geschulter 
Vertrauensmännerapparat zur Verfügung steht. Diesen 
zu bilden, soll die Aufgabe der bereits Erfahrenen fein und 
die vorliegenden Zeilen stellen einen Versuch dar, den ein- 
zelnen Funktionären ihre Arbeit zu erleichtern. 
Jedem gewählten Vertrauensmann wird eine gewisse 
Verantwortung aufgeladen; die Mitglieder bringen ihm 
durch die Wahl Vertrauen entgegen, welches er auch recht- 
fertiaen muß. Er muß mit seinen Mitgliedern und den 
einzelnen Verbandsinstanzen in enger und steter Fühlung- 
nähme sein, er soll im richtigen Zeitpunkte das Richtige 
treffen. 
Man kann die Tätigkeit der Funktionäre nicht regle- 
mentieren, denn sie ist zu vielseitig, man kann aber all- 
gemein übliche und eigentlich selbstverständliche Richt- 
linien festlegen, um eine gewisse Einheitlichkeit in der 
Führung der Geschäfte in den einzelnen Ortsgruppen zu 
erzielen. 
Beginnen wir mit der Andeutung der Aufgaben des 
Obmannes. 
Der Obmann ist der höchste Funktionär und der Lei- 
ter der Ortsgruppe. Seine Aufgabe ist die Führung des 
Vereines. Die Versammlungen und Sitzungen werden von 
ihm einberufen, er führt bei diesen den Vorsitz. Er har da» 
für Sorge zu tragen, daß die Ortsgruppe funktioniert, 
daß Leben in die Bewegung kommt, denn durch seinen 
Eifer spornt er auch die anderen Funktionäre zur Mit» 
arbeit au. Der Obmann vertritt den Verein nach außen, 
im Orte selbst gegenüber anderen Vereinen und Körper- 
schaften, er muß sich daher in erster Linie der allgemei¬ 
nen Achtung erfreuen. Die Achtung, die er genießt, ist zu- 
gleich auch die Achtung vor der Ortsgruppe. Die Miß- 
achtung trifft zugleich auch die Ortsgruppe. Schon fein 
Benehmen soll die Herzen der Mitglieder gewinneil, er 
muß es verstehen, mit den Leuten umzugehen, ihnen die 
richtigen Weisungen zu geben, denn an ihn, der die Seele 
der Ortsgruppe bildet, wenden sie sich in erster Linie. Cr 
muß sich selbst bilden, daher die „Nachrichten" gut studie- 
ren, eventuell trachten, daß ihm sonstiges Bildungsmate- 
eial zugänglich gemacht wird. Für Versammlungen Muß 
er sich vorbereiten, ein kleines Referat ausarbeiten, die 
Mitglieder immer am Laufenden halten, ihnen immer 
wieder den Zweck und den Wert der Organisation vor 
Augen halten. Besonders notwendig ist es, daß er sie auf 
die Folgen einer Zersplitterung der Organisation auf» 
merksam macht. Sein Vortrag soll interessant, nicht er. 
müdend sein. Es soll nicht vorkommen, daß in Versamm» 
lungen der Obmann die Artikel in den „Nachrichten" ver- 
liest. Bei einiger Anstrengung wird es jedem Obmanne 
Ulöglich sein, sich unter Zuhilfenahme der Zeitung ein 
kleines Referat auszuarbeiten. Die Versammlung wird 
dadurch interessanter, die Mitglieder gehen gerne in die 
Versammlungen, denn sie werden aufgeklärt über die ver» 
schiedensten Dinge, die sie betreffen. Auf jeden Fall muß 
es der Obmann unterlassen, vielleicht vom Standpunkt 
seiner Weltanschauung aus, die Jnvalidenfragen zu be» 
handeln. Der Verband ist parteipolitisch und religiös voll» 
kommen neutral, er umfaßt alle Invaliden und Hinter» 
bliebenen, mögen sie welch immer einer politischen Par» 
tei angehören. Die Ueberzeugung jedes einzelnen in po» 
litischer Hinsicht ist seine private Sache, sie darf nicht be» 
leidigt werden. Ueberhaupt ist es zu unterlassen, sich auf 
den Weg der Parteipolitik zu begeben, da dadurch Anders» 
gesinnte vertrieben würden. Strengste Sachlichkeit, auch 
im Verkehr mit den Reichsbündler'n wird dem Obmann 
und damit der Ortsgruppe die notwendige Achtung ein»
	        
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