Volltext: Nr. 5 1928 (Nr. 5 1928)

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Nach richte« 
Nr. 5 
Wahrhaft erschütternd wirkt ^ie Amfteiluitg einer 
Statistik darüber, was man mit dem 10. Teil der Krieg^- 
kosten nämlich mit 100 Milliarden Mark — die gesam¬ 
ten Kriegskoswn beliefen sich rnu anlmhernd geschätzt auf 
1000 Milliarden Mark — an Ku'tu raufbau für die 
Menschen hättl schaffen können! 
Mit einem Zehntel der Kriegstosten, also mit 
100 Millionen Mark, nach österreichischer Valuta 
170 Milliarden Schilling, hätte man schaffen können» 
12.000 Schulhäuser zu je Mark IFOO.OOO 
ZOO Waisenanstalten „ 1,500.000 
1.000 Spitäler ,, 800.000 
2.000 höhere Schulen „ 1,200.000 
50 Universitären . „ 5,500.000 
3.000 öffentliche Bibliotheken „ 600.000 
200 Museen „ 3M0.000 
3,000.000 Alterspenstonen „ 1.000 
500 Armenhäuser „ 300.000 
500 Logierhäuser'. fttv- Obdachlose V 800.000 
1.000 Sanatorien „ 3,000.000 
2.000 Volksküchen 50.000 
500 Asyle „ 1,500.000 
5.000 alkoholfreie Restaurants ,, 100.000 
2.000 öffentliche Parkanlagen „ 800.000 
80.000 Wohnhäuser mit je 6 Zinnnern, 
Bad und Hausgarten „ 14.000 
1.500 Bade und Waschanstalten „ 500.000 
800 Gartenstädte m.je 1000 Häusern „ 300.000 
1,000.000 GartenplMe für Fanlilien „ 800 
2.000 Theale, „ 4M0.000 
5.000 Markthallen v 1>000.000 
1.000 Kinderheime „ 500.000 
5.000 Gewerbeschulen „ 4D00.W0 
5.000 Koch- und Nähschulen ^ 1,000.000 
10.000 Sportplätze „ 35.000 
3.000 Vereinshäuser „ 1,000.000 
500^000 landwirtschaftliche Maschinen „ 680 
1,000.000 Stück Großvieh * 500 
300.000 Bauernhöfe „ - 10.000 
Zehnmal so viel hätte man mit den gesamten Kriegs- 
ausgaben erstellen können. Würde die Menschheit nicht 
anders dastehen, wenn statt der Wüsten in Nordfrank- 
reich und Belgien, statt der Ruinen am Ifonzo, in 
Polen, am Balkan, solch aufbauende Arbei! geleistet 
worden wäre! Ein Verbrechen an der Menschheit be- 
gehen, da deren Wunden noch ntcht vernarbt find, alle 
Gewissenlosen, die schon wieder Kriegsfanfaren erschal- 
len lassen und leider im Volke/besonders bei der durch 
Phrasen irregeleiteten Jugend, Gehör finden. 
Väter, Mütter, und ihr Schützengrabenopfe? beson¬ 
ders, seid eurer Menschenpflicht eingedenk. Warnet in 
allen Sprachen der Erde vor den Schrecken des Krieges! 
Die Ortsgruppe Altmünster hielt am 11. März bei sehr zahl¬ 
reichem Besuch ihre Jahresversammlung ab. Obmann Kamerad 
Lettner und die einzelnen Funktionäre erstatteten über das abge- 
laufene Vereinsjahr den Tätigkeitsbericht, der mit Befriedigung 
zur Kenntnis genommen wurde. Als Referent war Kamerad Huf- 
nagl erschienen, der über die Tätigkeit des Zentralverbandes und 
über die Verhandlungen zur Novellierung des Invaliden-Entschä- 
digungs-Gesetzes sowie über die Notstandsaushilfe sprach und auf¬ 
forderte, im Monate April zu werben für die Organisation. Die 
hierauf vorgenommene Wahl ergab keine Aenderung. Neugewählt 
wurde nur Kamerad Straßmayr zum Schriftführer. Der Obmann 
brachte zur Kenntnis, daß jeden Sonntag von 8 bis 9 Uhr früh 
im Verein.sheim Unterholzner Parteienverkehr stattfindet. 
Die Ortsgruppe Mondsee hielt am Sonntag, den 13. April 
eine außerordentliche Versammlung ab, welche einen sehr guten 
Besuch aufwies. Die Versamlnng wurde einberufen, um den Be- 
strebungen einzelner Personen, eine Ortsgruppe des Reichsbundes 
zu gründen, entgegenzuarbeiten. Obmann berichtete, daß am vor¬ 
hergegangenen Sonntag eine Versammlung des Heichsbnudes ein- 
berufen war, zu der als Referent die Herren Hochmair aus 
Schwane nstadt und Berger aus Bad Ischl erschienen waren. Als 
das tätigste Mitglied dieser neugegründeten Ortsgruppe ist der 
ehemalige, ansge schlöffene Kamerad Theodor Aigner als Funktio- 
nar hervorgegangen. Weiters berichtet der Obmann über das 
Verhalten des Pfarrers,' der, noch bevor eine Ortsgruppe des 
Reichsbundes gegründet war, dem Theodor Aigner ein Befürwor- 
tnngsfchreiben zur Sammlung von Spenden für die Kriegsopfer 
von Mondsee gab. Die Kriegsopfer voll Mondsee lehnen es-ab, 
durch Sazntnlnng dieser Art ihre Kameraden zu unterstützen und 
in Mißkredit zu bringen, sondern werden aus eigener Initiative 
und Arbeit genau so wie bisher ihre bedürftigen Mitglieder un- 
terst ätzen. Als Referent berichtet Kamerad August in über die 
Zwecke und Ziele des Reichsbundes und erntete mit seinem Vor¬ 
trag reichen Beifall. Die Mitglieder erklärten zum Schlüsse, der 
alten Ortsgruppe und dem Landesverbands treu zu bleiben. 
Die Ortsgruppe Krvustorf hielt am 15. Apri! 1928 ihre Werbe¬ 
versammlung ab, welche einen sehr guten Besuch aufwies. Als 
Referent war Kamerad Hufnagl vom Landesverband erschienen, 
welcher ein ausführliches Referat zum Vortrage brachte. Redner 
führte aus, daß nur durch eine geschlossene und große Organisa¬ 
tion die Mängel bekämpft werden und .f orni't ein menschenwürdi¬ 
ges Los erringen zn können. Das Referat wurde mit großem Bei- 
fall aufgenommen. Nach Erledigung einiger Anfragen wurde die 
schön verlaufene Versammlung geschlossen. 
Am 22, April 1928 wurde die Gründungsoerja:ninlüng eitler 
Zweigstelle der Ortsgruppe Traun in Wrfching abgehaMn. Der 
Obmann der Ortsgruppe Traun, Kamerad Grinninger, eröffmtte 
die sehr gut besuchte Versammlung und tonnte als Referenten den 
Kameraden Roth "vom Landesverbände begrirßen. Kamerad Roth 
berichtete über die Ziele und Zwecke der Organisation nnd über 
die Förderungen der Kriegsopfer. Damit eine Besserung eintrete, 
ist eine große und geschlossene Organisation notwendig und er- 
geht daher besonders im Werbenionat April der Appell an alle 
Kriegsopfer, sich der großen Organisation anzuschließen und die 
Mitglieder die Treue dem Landesverbände zu halten. Das Refe- 
rat wurde mit . großem Beifall aufgenommen. Sodann sprach Ka¬ 
merad Steinecker über die Unzulänglichkeit des Invalidenbeschaf- 
tigungsgefetzes und wurde die Versammlung nach Erledigung 
einiger Fragen geschlossen. 
Ortsgruppe Zell bei Zellhof. Arn 13. März 192« hielt die Orts¬ 
gruppe ihre Jahresversammlung ab,> zu der vom Landesverbände 
Kamerad Oecker erschien. Er brachte ein ausführliches Referat 
über die Entwicklung des Invaliden-Entschädigungs-Gesetzes bis 
zur IX. Novelle und über die Tätigkeit des Zentraiverbandes und 
forderte zur Einigkeit auf. Folgende Kameraden wurden gewählt: 
Binder Johann, Obmann, ferner Turn Johann, Spengling wim¬ 
mer, Bachner Fanny, Pilz Josef, Frühwirth Marie. Nach Erledi- 
gung verschiedener Angelegenheiten schloß der Obmann die Ver¬ 
sammlung mit der Mitteilung, daß drei neue Mitglieder aufge¬ 
nommen wurden. 
Ortsgruppe Laakirchen. Am 25., März sprach Kamerad Stei¬ 
ninger aus Linz in einer Merbeversammlnng der Ortsgruppe 
Laakirchen. Er besprach die Aufgaben des Verbandes und die un- 
terminierende und der Gesamtheit schädigende Tätigkeit de» 
Reichsbundes, der sich rein parteipolitisch eingestellt hat. Die mit- 
unter sehr kräftigen Zwischenrufe zeigten, daß die Mitglieder 
nicht gesonnen sind, sich für eine politische Partei mißbrauchen zu 
lassen und daß sie sich dessen bewußt sind, daß nur durch eine, ge¬ 
schlossene Organisation das Ziel, eine bessere Versorgung zu er- 
reichen, zu erlangen ist. Der Vertreter von Roitham beabsichtigt, 
dortselbst wieder eine Ortsgruppe ins Leben zu rufen und wird 
demnächst eine Versammlung einberufen. 
Ortsgruppe St. Florian. Am 18. März hielt die Ortsgruppe 
ihre Generalversammlung ab, die gut besucht war. Die Berichte 
der Kameraden Weinberger, Lehrmayr sowie der Bericht der 
Kontrolle würden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. 
Die Wahl ergab folgendes: Obmann Weinberger, Stellvertreter 
Scheibl, Schriftführer Diridl und Fehlhofer, Kassier Lehrmayr und 
Kallinger, Kontrolle Windtner und Wipplinger, weiters Drucke?, 
Wipplinger und Steiümayr. Das vorn Bezirksvertrauensmann 
Kameraden Nieder mayr erstattete Referat über die Versorgung 
der Kriegsopfer, die Aufgaben der Organisation wurden bei- 
fälligst aufgenommen. 
Ortsgruppe Mauerkirchen. Die Jahreshauptversammlung fand 
am 1. April bei sehr gutem Besuche statt. Nach den üblichen 
Berichten erstattete Kamerad Bezirksvertrauensmann Sternat ein 
mit voller Zustimmung aufgenommenes Referat, worauf ein An- 
wesender seinen Beitritt erklärte. Einstimmig wurde nachstehen- 
der Wahlvorschlag angenommen: Obmann Pucher, Stellvertreter 
Sperl, Kassier Schwarz und Durringer, Schriftführer. Christon. 
Witwen Vertreterin Rosenhammer. 
OrtsgrupPe Obernberg am Inn. Am 1. April fand die Jahre»* 
hau^Msannnlung statt, in welcher Kamerad Obmann Hiller- 
brand den Bürgermeister Launer, Kameraden Oecker vom Lau«
	        
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