Volltext: Nr. 1 1923 (Nr. 1 1923)

des Landesverbandes Oberösterreich des Zentralverbandes der Landes 
Organisationen der Kriegsinvaliden u. Hinterbliebenen Oesterreichs 
in Linz a. D. 
Erscheint monatlich einmal. 
Preis pro Stück: 1.500 K 
1. Jahrgang. 
Aus dem Inhalte; Unsere Forderungen zur Generalnovel'lierung des 
1, E. G. Schaffung eines Kampffondes. Der Sturmlauf gegen die 
Trafikenverordnung. Sterbegeld nach dem X. E. G. Reichsdele¬ 
giertentag. Gründung eines Kriegerwitwenverbandes. Werbung, von 
unterstützenden Mitgliedern. 
Li Mi- 
Werte Kameraden 1 
Zufolge finanzieller Schwierigkeiten des Zentralvei 
können die „Nachrichten des Zentralverbandes der Landesorganisa¬ 
tionen der Kriegsinvaliden und Kriegerhinterbliebenen" für eine 
längere Zeit, eventuell überhaupt nicht mehr, erscheinen. Für eine 
Organisation ist es .1 edoch eine unumgängliche Notwendigkeit, die 
Mitglieder über die Vorgänge i*n der Organisation zu informieren, 
dieselben über die Ereignisse., die in der Öffentlichkeit vor sich 
gehen -und ihre Interessen betreffen, im Laufenden zu erhalten. 
Der Landesverband Oberösterreich hat sich deshalb entschlos¬ 
sen, einen Ausbau der Situationsberichte vorzunehmen und diese in 
lorm einer Zeitung auszugestalten. Wir hoffen damit, einem drin¬ 
genden Bedürfnisse unserer Kameraden und Kameradinnen Rechnung zu 
tragen und das Interesse für unsere Organisation, das in letzterer 
Zeit in sehr vielen Ortsgruppen ungemein lau geworden ist, wach zu 
rufen, Wir wollen hier die Gründe dieser Lauheit nicht näher unter 
suchen, wohl wissend, dass nicht allein der "Abbau der Leichtinva¬ 
liden,, daran die Schuld trägt,haben wir eine Menge von Kriegsbe¬ 
schädigten und Hinterbliebenen,die den Wert einer Organisation 
leider nicht zu schätzen wissen. Sollte diese Gleichgülitgkeit 
weiter fortbestehen, könnten wir bald am eigenen Leibe verspüren, 
was diese uns eintragen würde. 
Wir leben in einer ungemein schweren und krisenhaften Zeit 
der sogenannten "Sanierung,, der Republik Oesterreich. Und wir 
sind nicht die Letztön,die einem Sanierungsversuch vollen Erfolg 
wünschen. Wir mussten aber die Erfahrung machen,dass gerade die 
Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen,die im Kriege ihr Opfer, auf 
dem "Altar des Vaterlandes,, darbringen rnusstsn.nun wiederum die 
ersten Opfer auf dem "Altar der Sanierung,, geworden sind. Glaube 
Über ja niemand,dass der Opfer genug gebracht sind.Es werden um 
dieser "Sanierung,, einen Erfolg zu sichern,von der Regierung noch 
einschneidende Maßregeln ergriffen werden,die zum grösstön Teil 
auf Kosten der breiten Masse der Bevölkerung gehen und die Kriegs¬ 
opfer gehören zum überwiegenden Teil dieser Bevölkerung«?schickte 
an. Wir haben heute mehr den je die Pflicht,uns enge aneinander 
zu schließen,um als festgefügte Reihen die Anschläge,die ans noch 
drehen,abwehren zu können. Es würde uns jedoch niemals möglich 
sein,erfolgversprechend den Kampf zu führen,wenn durch Indiffer¬ 
entismus die Schlagkraft unserer Organisation geschwächt würde. 
Im ureigensten Interesse eines jeden Kameraden ist es ge¬ 
legen *mitzuwirken und seine Person in den Dienst unserer Sache zu 
stellen. Lauheit,Gleiehgiltigkeit nnd Interesselosigkeit eines 
einzelnen schädigen die Gesamtheit der Kriegsopfer und sind eines 
Kriegsbeschädigten unwürdig.
	        
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