Volltext: Der geheime O. B. [301]

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4. * 
Er muß also einen zweiten Arzt ins Vertrauen ziehen 
und sein Schweigen erkaufen. Während ich D'Yf empfangen 
soll, wird er mit dem fremden Arzt den Zirkel leiten und 
alle Kraft des Mediums auf D'Yf übertragen. Ich soll sie 
halten können, küssen, ihre süße, nie gekostete Nähe fühlen, als 
väre sie aus Fleisch und Blut. 
Ich befinde mich in einem Aufruhr, der unbeschreiblich 
ist. Wie ich die Zeit bis morgen abends 11 Uhr hinbringen soll, 
ist mir ein Rätsel. Ich empfinde jetzt meine Abgeschlossenheit 
oft wie eine Einkerkerung. Denn Wester ist voll Angst, wenn 
ich mit anderen Leuten zusammentreffe, er meint, ich könnte 
durch irgendein Wort in der Zerstreutheit unser Geheimnis 
preisgeben, das mir den Verlust D'Nfs auf immer eintrüge und 
ihm schwere Unannehmlichkeiten bereiten könne. Der Okkul— 
tismus wird heute noch so mißverstanden und bekämpft, daß 
der Okkulten-Bund eben nur bestehen bleiben kann, wenn alle 
Anhänger absolut verschwiegen sind. Erst wollte ich auffahren, 
als mir dies Wester einmal klarlegte, dann aber sah ich ein, 
daß es kein Zweifel an meiner Persönlichkeit sein sollte, sondern 
eine wegen meiner Nervenschwäche begründete Vorsichtsmaß-— 
nahme, die ich anerkennen muß, denn Wester setzt als Ausländer 
doppelt viel für mich aufs Spiel. Ich muß ihm wenigstens 
dieses Opfer bringen, damit er nicht stets in Sorge ist. Und 
nun das Furchtbare: Bill brachte mir soeben ein Schreiben 
aus der Irrenanstalt bei Mars-la-Tour. 
Ich habe nun die Bestätigung in Händen, es war meine 
unglückliche Mutter, die daselbst nach nicht langem Leiden in 
pollkommener Umnachtung starb. Zwei Monate zirka nach dem 
Tode meines Vaters. Für Minuten kroch mir das Grauen 
üüber den Rücken — aber alles, gottlob, geht unter in dem 
einen Glücksgefühl, D'DRf soll und wird mein werden, über die 
Schranken des Grabes hinaus mein, mein, mein! Morgen 
abend! Wie Flammen leuchten mir diese Worte. Fackeln des 
Blücks Was nachher kommen mag, ist gegenstanddlsos. 
Paris 18— 
17. Juli. 
Gestern habe ich den ganzen Tag durchgeschlafen. Ant 
Abend kam Wester zu mir und weckte mich. Bei seinem Anblick 
weinte ich fast vor Glück und Grauen über die Erinnerung 
Wo soll ich beginnen, um mich in meinen Mitteilungen 
an mein liebes Buch nicht zu überschlagen? 
Der geheime O. B.
	        
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