Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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f) da schon seit Jahren her die zur Spitalkirche gestifteten Messen, die Asin- 
ger'sche und die Grabmer'sche Einem Priester verliehen worden sind, 
so mögen sie nnirt, und auf Einen Priester gewidmet werden, aber hiezu 
die Bestätigung Seiner päpstlichen Heiligkeit sollicitirt werden, und es möge 
die Behausung im Spitale, wie sie von den Stiftern erbaut worden, dem 
Kaplan wieder eingeräumt werden; 
g) das Göltinger'sche Beneficinm, welches wider die ausdrückliche Be¬ 
stimmung einem Priester, der nicht zu Schärding wohnt, verliehen ist, sollte, 
weil dessen Einkommen geringe ist, dem Bürgermeß - Benefieiaten conserirt 
werden; ingleichen könnte auch das Raspe'sche Benesicium, weil es 
ebenfalls nur ein geringes Einkommen hat, mediante dispensatione, der 
Bürgermesse zugelegt werden, und die Schärdinger hätten sich um der Lehen- 
schaft willen mit den Göltinger'fchen und Raspe'schm Lehensherren auf Einen 
Priester mit Einer Stimme zu einigen. Wenn aber solche Eumulation nicht 
angienge, so wäre vorzuschlagen, daß die Bürgermesse alsbald, die anderen 
beiden aber, wenn sie erlediget werden, etliche Jahre unbesetzt gelassen, und 
das Einkommen derselben auf gewisse Gilt gelegt werden möge, bis sich Priester 
finden, die sich mit eines jeden Einkommen begnügen würden; 
h) solle das Einkommen des Pfarrers, — von der Pfarre, von den Kaplaneien, von 
anderen Stiftungen und Messen, Jahrtagen Metten, Salve und psintztäglichen 
Umgange — genau erforscht, und wieder in den alten Stand der Stiftung 
gebracht werden, und dem Pfarrer aufgetragen werden, einen oder mehr Ka- 
pläne neben den Eooperatoren zu halten. Zu dem Ende wäre mit dem 
Domdechante von Passau, als dem Patrone der Pfarre dahin zu handeln, daß er 
einen Pfarrer mit Einforderung der Absenten leidentlich und den Eanonen 
gemäß hielte, damit an diesem Gränzorte jederzeit taugliche, gelehrte und 
exemplarische Personen zu haben seien. Vordem habe der Pfarrer nicht blos 
zwei Gesellpriester, sondern auch vier Kapläne gehalten, und es seieu 
ehedem mit den .sieben Benefieiaten und mit dem Beuefieiateu 
bei St. Florian 14 Priester zu Schärding gewesen, ansetzt aber seien mit 
den zwei Eooperatoren nur mehr vier Priester vorhanden. 
Es sei dem Pfarrer aufzutragen, daß er die Q u a t e m b e r m e s s e in der Kirche 
zu A l l e r h e i l i g e n, wie es seine Vorfahrer gethan, wieder gebührlich verrichten lasse. 
Ueber sämmtliche Kirchen, Kapellen, Stiftungen und Schulen solle ein 
neues Salbuch aufgerichtet werden. 
B) Der zweite Generalpunkt betrifft die Vogtobrigkeii, 
Inspektion und die Verwaltung der Grundherrschaft über die 
geistlichen Sachen und Stiftungen, und hierüber waren verschiedene 
Artikel anhängig. 
Vornehmlich wegen der Sperre, Inventur und Verlassenschafts-Abhand¬ 
lung bei den geistlichen Personen obwalteten nicht nur allein zwischen dem Ordi¬ 
narius und dem weltlichen Magistrate, sondern auch zwischen dem fürstlichen Pfleger
	        
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