Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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und 192 vom 19. und 20. August 1884 enthaltenen Detailbericht über „bie feierliche Eröff¬ 
nung der Hochquellen-Wasserleitung zu Schärding" zu Handen, und sieht sich veranlaßt, 
aus jenem Berichte Manches als Ergänzung hier nachträglich einzustellen. 
Nach Abhaltung des Festgottesdienstes, während dessen eine aus betn Platze ausgestellte 
Militär-Abtheilung Ehrensalven abgab, begaben sich um 10 Uhr bie Festgäste, unter bettelt sich 
Herr Statthaltereirath Dr. Schiebermayr, Herr Haidenthaler, k. k. Kreisgerichts-Präsibent 
in Ried, Herr Magistratsrath Haberstier, als Vertreter ber Stabt Passau, Herr Haslinger, 
als Vertreter ber Stabt Wels, Herr Psliegl. Bürgermeister von Obernberg, ber k. k. Bezirks- 
hauptmann Herr Ritter von Hebenstreit, Herr Dechant Kieberle. sowie bie gestimmte 
Gemeinbevertretung unb bie Bau-Commisston rc. sich befanben, bann bie Liebertafel und ber 
Veteranen-Verein zu bett Quellen unb zum Reservoire im Marienthale, wo bereits eine große 
Volksmenge harrte, Bubeu aufgeschlagen waren, unb ein wahres Volksfest sich entwickelte. 
Nach geschehener Taufe ber 4 Quellen, nach Uebergabe ber Wasserleitung mittels 
Überreichung ber Schlüssel zum Reservoir bitrch Baurath Passenic an ben Bürgermeister, und 
nach vollzogener Weihe bes Wasser-Reservoirs bitrch Herrn Dechant, baun nach Absingung bes 
Shores: „Die Ehre Gottes" bitrch bie Liebertafel, hielt Herr Bürgermeister Pstiegl eine Fest- 
rebe, „in welcher er feinen Dank gegen ben allmächtigen Gott, als beit weisen Schöpfer der 
Natur, ber bie Wasser zum ituenblichen Wohle ber Menschheit schuf, bet biefes Werk glücklich 
volleubeu ließ, seinen Dank gegen alle, bie an biesent Unternehmen thätig unb nnterstützenb mit¬ 
gewirkt haben, aussprach; iusbesoubere gegen ben Herrn Banrath Baron Schwarz nttb bessen 
verehrliche Bauleitung im Namen ber gestimmten Bevölkerung ben wärmsten Dank ttnb bie 
vollste Anerkennung für bas so gelungen vollbrachte Werk ausdrückte,- unb bezeichnete ferner bas 
Fest als ein erhabenes, von um so höherer Weihe, als es au bent Tage begangen wirb an 
welchem ber allergnädigste Kaiser Franz Joseph I. bas Licht ber Welt erblickt hat, unter beffen 
weisen unb niilben Regierung Kunst unb Wissenschaften erblühen, unb viele Denkmäler erstehen, 
als Zeugnisse ber vielgepriesenen Regieruttgsperiobe unseres allgeliebten Monarchen; auch in 
beut kleinen Stabtchen an der westlichen Gränze bes Reiches sei ein Denkmal geschaffen worben, 
bas Berechtigung haben bürste, mit zu bezeugen von bent fortschrittlichen Geiste unseres Kaiser¬ 
reiches, unb mit biesent Danke wolle in bieser festlichen Stnnbe ber Wunsch vereint werben, baß 
ßütige Vorsehung bas theure Leben bes innigstgeliebten Lanbesvaters für nttb für schützen 
unb schirmen möge, und biesent Wunsche wolle durch ein begeistertes „Hoch" Ausbruck aeaeben 
werden." ö ö 
Herr Bezirkshauptmaun v. H e b e n st r e i t brückte hierauf bent Herrn Bürgermeister 
seine Anerkennung für biefes gemeinnützige unb gelungene Werk aus, unb betont, baß bie Stabt 
©chorbing auf dieses Werk stolz sein könne, ba doch selbst bie zehnmal größere, bevölkertere 
unb reichere Lanbeshauptstabt Linz bisher noch nicht bas Glück hatte, über eine Wasserleitung 
sich zu einigen. " ö 
Absingung bes Chores „Das ist ber Tag bes Herrn" bnrch die Liedertafel, war 
die Feierlichkeit der Weihe beendet. 
_ „ Um 2 Uhr Nachmittag fand im Hotel Lorenz bas Festbankett statt. Den Reigen ber 
Toaste eröffnete ber k. k. Herr Bezirkshauptmaun mit einem dreimaligen „Hoch" auf 
ben Kaiser; Bürgermeister Pfliegl auf ben Herrn Statthalter, Freiherrn von Weber 
worauf Herr Statthaltereirath Dr. Schiedermayr eine Gegenrede hielt, in welcher er als 
ertreter bes Herrn Statthalters für bie bargebrachte Ovation bankte, unb bie Versicherung 
aussprach, baß bte Regierung diesem Unternehmen sowohl, so wie allen auf bas Wohl ber Be¬ 
völkerung bes Heimatlandes gerichteten Bestrebungen von jeher bie vollste Sympathie zuge¬ 
sehn werbe kräftigste Unterstützung habe angebeihen lassen, was auch hinfort ber Fall 
Nicht nur als Stellvertreter ber Statthaltern, sondern auch als o b e r st e r S a u i t ä t s- 
Beaniter des Landes spreche er hiemit Worte ber vollsten Anerkennung unb ber lebhaftesten
	        
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