Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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Kapitalien, welche unter dem Namen: „altbayerische oder Innviertler-Schulden" bekannt sind, 
empfindlich geschädiget worden. 
Denn es hatten bei verschiedenen Anlässen mit den übrigen bayerischen Landen auch 
die Jnnviertler-Stände, Kommunitäten, Gotteshäuser und Unterthanen dem Khurfürsten und der 
bayerischen Landschaft Kapitalien vorgestreckt, welche meist beim churfürstlichen und landschaftlichen 
gemeinsamen Schuldenwerk in München anlagen; die ältesten dieser Kapitalien stammen seit 
1592 und aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Vom Einrücken der kaiserlichen Truppen 
nach Niederbayern an, und nach Abschluß des Teschner-Friedens wurden von diesen nicht 
unbedeutenden, für die Stadtkammer Schärding 29.375 Gulden, Stadtpfarrkirche Schärding 
2528 Gulden, für die Kirche Maria Brunnenthal 10.338 Gulden betragenden Kapitalien durch 
die bayerischen Kassen für diejenigen an Oesterreich abgetretenen Landestheile keine Interessen 
mehr ausbezahlt, und zwar unter dem Vormunde, daß Oesterreich mit dem Lande auch die be¬ 
treffende Landesschnld übernommen habe, dieses aber beruft sich darauf, daß in den Traktaten 
des Teschner-Friedens hierüber nichts stipnlirt worden sei. Vielfache Reklamationen, häufige 
Verhandlungen im Verlaufe eiues vollen Jahrhunderts haben noch nicht zum erwünschten Ziele, 
nämlich zur Befriedigung der Jnnviertler-Staatsglänbiger geführt. Nur ein kleiner Theil dieser 
altbayerischen Kapitalien, welche auf Special - Hypotheken im Jnnviertel sicher gestellt waren, ist 
im Jahre 1835 an einzelne Parteien zurückerstattet worden. Nach a. h. Entschließung vom 
13. September 1881 soll die Regierung mit der Landesvertretuug über diese Angelegenheit sich 
in's Einvernehmen setzen. Vielleicht läßt sich hoffen, daß diese durch ein Jahrhundert schwebende 
Frage der Jnnviertler-Schnld endlich doch zu einem erfreulichen Abschlüsse komme! 
Seite 263, Note 1, Zeile 3 ist zu lesen: ^emjsmcrnn statt Hausmann. 
„ 265, Zeile 4 ist nach den Worten gerathener ein Beistrich zu setzen. 
Zur Seite 281, Zeile 21 ist als Nachtrag einzusetzen: 
Für die Verwaltung des Vermögens der Gotteshäuser und der milden Stiftungen 
wurden eigene „königlich-bayerische Stiftungs-Administrationen" niedergesetzt, so zu Ried, Straß- 
walchen, Sckärding für die Landgerichtsbezirke Vichtenstein, Waizenkirchen, Obernberg und 
Schärding; diese Administrationen waren nicht nur kostspielig, sondern gingen anch mit der 
Gebahrung des Stistungsvermögens sehr destruktiv vor. Denn während dieser Administration, 
die leider zur Zeit der österreichischen Regierung noch bis Juni 1821 provisorisch fortdauerte, 
erlitten sämmtliche betheiligte Stiftuugeu beträchtlichen Schaden; die durch die Valuta herabge¬ 
setzten Interessen blieben mehrere Jahre ganz aus; kam aber etwas zum Vorschein, so war es 
jämmerlich zugeschnitten; ungeachtet wiederholter Vorstelluugen von Seite der geistlichen Vogteien 
konnte man dennoch nicht zum Genusse der völligen Interessen gelangen. Endlich im Jahre 
1821 wurde die Verwaltung der Stiftungen, wie vor dem Jahre 1809 den geistlichen und welt¬ 
lichen Vogteien wieder zugestellt. 
Seite 317, Zeile 14 als Nachtrag folgendes: 
Am 28. März 1874 war die Stadt Braunau von einem entsetzlichen Brandunglücke 
heimgesucht worden, in Folge dessen 77 Häuser mit 120 Banobjekten, darunter auch das 
historisch-ehrwürdige Rathhaus mit dem Archive und anderen Gebäulichkeiten dem verzehrenden 
Elemente zum Opfer fielen, und 150 Familien obdachlos wurden; bei diesem Anlasse war es 
die Stadt Schärding, welche des andern Tages an ihre Nachbarin eine eigene Deputation ent¬ 
sendete, und durch selbe ihre Kondolenz über das betroffene Unglück, und zugleich die erste, 
nicht unbeträchtliche Brandunterstützung überbringen ließ. 
Seite 325, Zeile 10 ist wohl zu lesen: gommunication statt Kremecation. 
Der Verfasser dieses Werkes bedauert es sehr, nicht in der Lage gewesen zu sein, 
über die am 18. August 1884 stattgefundene Eröffnungsfeierlichkeit der Hochquellen - Wasser¬ 
leitung an Ort und Stelle zur Seite 327 eine ausführlichere Beschreibung zu geben, da ihm, 
außer dem herausgegebenen Fest-Programme, die diesbezüglichen Belege und Detailberichte nicht 
zu Gebote standen; erst später bekam er den, in der Linzer Tagespost, Jahrgang XX., Nr. 191
	        
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