Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

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Die Bau-Unternehmung Carl Freiherr von Schwarz 
F r i d r i ch Paffenic, k. k. B a n r a t h, Ober- In g e n i e n r. 
Wilhelm Karg, Ingenieur, Bauleiter. 
Le Gros, Ingenieur. 
Mit der Uebergabe der neuerbauten Wasserleitung an die Stadtgemeinde, 
und deren feierlichen Eröffnung wurde für die Stadt Schärding ein Werk abge¬ 
schlossen, dessen Gelingen nur durch allseitige Betheiligung, durch em vereintes 
Zusammenwirken der vom regen Gemeingeiste getragenen Bewohner, durch richtiges 
Erkennen des wirklichen Nothwendigen und Guten an der Sache zu Staude ge¬ 
bracht wurde, dessen segenbringende Wohlthat nicht nur von der Gegenwart, son¬ 
dern auch von den spätesten Nachkommen dankbarst angepriesen werden wird.) n. ) 
Und dieses Werk wurde von der vergleichungsweise, kleinen, 3000 Bewohner 
zählenden Stadt ausgeführt. Aber noch mehr! 
Unter'm 24. April 1884 wurde einstimmig beschlossen, bte vor dem oberen 
Thore befindliche städtische Schießstätte in dem Stadtgraben an Herrn 
med. Dr. Friedrich Knörlein um 1600 Gulden zu verkaufen, wodurch die Stadt 
von einer gefährlichen Nachbarschaft entlediget wurde. 
Das ehedem mit Kieselsteinen ausgelegte Pflaster der ntadt Schardmg 
erfreute sich seit Langem her keines besonderen guten Rufes; denn die feigem 
Jahre 1809 in finanzielle Klemme gerathene Stadtkammer war nicht in der Lage, 
eine Verbesserung oder Erneuerung des Pflasters durchzuführen, und die ttt Folge 
der feindlichen Invasionen über die Stadtinsaffen hingegangenen argen Schädi¬ 
gungen an Haus und Börse, und die Sorge für bte Wrederbcfeüigung derselben 
ließen den Gedanken an eine Verschönerung nicht auskommen. Zudem kam noch, 
daß nnterm 20. März 1827 auf hohen Befehl der Regierung, wie für Braunau, 
so auch für Schärdiug das Privilegium zur Erhebung des Pflasterzolles kasstrt, 
und somit der Stadtkammer die Bezugsquelle zur Herhaltuug des Stadtpflasters 
entzogen wurde. 
Erst in neuerer Zeit wurde die vom oberen Thore bis zum .yeillgen-—höre 
führende Straße einer Rekonstruktion unterzogen, und von Seite der Stadtgemeinde wurde 
beschlossen, allmählich auch in den übrigen Stadttheilen und Gassen eine Neupflasterung 
" n Es darf nicht geläuguet werden, daß der Kampf um das Hochquellenmasser ein harter 
gerade aufreibender gewesen sei: denn abgesehen von den nicht unbedeutenden Kosten, welche stch 
bis zur Zustandebringung eines günstigen Resultates ergaben, gab es viele Zwe'fler und Gegner 
die sich dem Unternehmen mit Misgnnst entgegenstellten: aber der angezweifelte Bürgermeister, 
und die ihm treu zur Seite stehenden Genossen, wurden nicht mude, die hochgehenden Wogen d r 
Misgnnst mit überzeugender Rede zu besänftigen, eine Wirkung, die denn auch nach Fertigstellung 
des Wasserwerkes zur Freude aller Freunde des wahren Fortschrittes eintrat 
■ 2) Entnommen aus dem vom Referenten der Wafferleitungs - Commission Herrn Eduard 
Kurle verfaßten und im Jahre 1884 veröffentlichten Berichte: „Die H°chquell°n-Wasserleitung 
der Stadt Schärding, über die durchgeführten Vorarbeiten und den Bau derselben^
	        
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