Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding], H. 2 (Th. 1, Heft 2, 1886)

Neunter Abschnitt. 
Schärding uni» das Znnviertel unter der österreichischen 
Landeshoheit. 
as Jnnviertel war kaum an Oesterreich gekommen, so brannte 
Kaiser Josef II. vor Begierde, dasselbe persönlich zu sehen, und 
im Oktober 1779 reifete er über Frankenmarkt nach Lengan, 
Perwang, Michaelbeuern, Wildshut, Braunau und Schärding; 
überall versammelte sich eine große Menge Volkes, um den neuen 
Monarchen zu sehen, der bei jeder Gelegenheit seine Humanität 
und seine helleren Ansichten an den Tag legte. Von Schärding 
ritt der Kaiser nach Schartenberg, und nahm sein Quartier in dem gemauerten 
Hause des dortige» Amtmannes Straßer.') 
Im selben Jahre wurde die ehedem übel fahrbare Straße von Schärding 
nach Münzkirchen ausgeworfen und theilweise neu umgelegt, und im darauffolgenden 
Jahre 1780 die Allerheiligenbrücke mit steinernen Widerlagern und Pilastern gebaut?) 
Eiu Paar Deeennien früher war die nach Passau führende Straße, welche ehevor in 
einer bedeutenden Krümmung durch das sogenannte Galgenholz sich zur Höhe hinan¬ 
gezogen hatte, in gerader Richtung über den Kreuzberg hinauf neu angelegt worden. 
Die von Penerbach über Eifenbirn nach Passau leitende Poststraße, vor Zeiten 
„Strasse des heiligen römischen Reiches" genannt, wurde als solche ausgelassen, und 
die „Post timt Eisenbirn nach Sigharting verlegt. (1782.) 
*) Dieses geschah vorzüglich deßwegen, um den Leuten den Wahn zu benehmen, als 
gehörten — Gerichtsdiener und Abdecker zu den unehrlichen Leuten, mit denen man den Umgang 
meiden müsse; der Amtmann mußte dem Kaiser sogar vorreiten. Die Frau des Amtmannes 
war als eine gute Köchin bekannt; der Kaiser bestellte für sich und seine Begleitung sogenannte 
bayerische Dampfnudeln; er hatte solche nie gesehen und nie gegessen; als man sie auftischte, 
hüpfte er mit dem Teller herum, und rief: „Bayerische Nudeln, bayerische Nudeln!" B. Pill- 
wein's „Linz Einst und Jetzt". I. Theil. Seite 239—240. 
2) Ehemals war nur ein Steg über die Pram gelegt, und die Fuhrwerke konnten nur 
mittels der Furth durch die Pram, und auf dem Klingmüller-Fahrwege in die Stadt gelangen.
	        
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