Volltext: Das Geheimnis der Lebensfreude [404/406]

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Hochspannung. unsers Verlangens, sondern auch als die 
sorgsame Beschränkung auf das heute Mögliche. 
“Damit sind wir aber auch von aller Niederge- 
schlagenheit geheilt, die nur. zu leicht über. uns kommt, 
wenn wir sehen, daß es nicht so vorwärts geht, wie wir 
wünschen. Denn wir wünschen dann nur das, was 
werden kann; und freuen uns darüber, wenn es wird. 
Wir schweifen nicht in wesenlose Fernen und verekeln 
uns nicht die unscheinbare: Wirklichkeit, die vorhanden 
ist. Gerade wir aus dem Volke der Denker und Dichter 
stehen leicht in Gefahr, Theoretiker ‚und Phantasten 
zu werden. Das ist verkehrt und verhängnisvoll. Wir 
müssen Realpolitiker werden, die auf das schauen, was 
heute möglich ist, und dann an ihrem "Teile alles‘ tun, 
um es zu fördern und hervorzubringen. 
Wenn wir uns so bei dem gegenwärtig Erreich- 
baren bescheiden und: das. neue Werden selbst seine 
Grenzen erweitern lassen, geben wir nichts von unsern 
letzten Hoffnungen auf, sondern wir glauben fest, daß 
die. Vorbedingungen der vollen Verwirklichung. der 
Wahrheit und der vollkommenen Erfüllung der letzten 
Bestimmung. des Menschenwesens. in dem Gegebenen 
verborgen ruhen. a 1 
—_ Vielleicht ist das, Suchen der -Zeit gar nicht so 
stark und so “allgemein, wie wir wähnten, Vielleicht 
sind die Menschen für das neue Werden noch gar nicht 
so empfänglich, wie wir dachten. Vielleicht müssen 
die Lebensanstöße, die es anregten, noch viel tiefer 
in die Verborgenheit hinein, um es zu begründen, ehe 
es’ einmal ‚öffentlich zur Geltung kommen .kann. Das 
ist weder entsagender Verzicht, .noch ‚mutloser Klein- 
glaube, sondern Schärfung ‚des Blicks für das Mögliche, 
Spürsinn für das Objektive, nüchterne Besinnung auf 
das Gegebene. Der steht unter seiner Sehnsucht und 
ist von ihr besessen, den solche Aussicht erschüttern 
kann.. Der darüber steht, kann ruhig mit ansehen, daß 
das Samenkorn erstirbt, ohne,zu zweifeln, daß.es zu 
seiner Zeit viele Frucht bringen wird. 1 
Alles hat seine Zeit, und tausend Jahre sind vor 
Gott wie ein Tag. Die Natur hat Millionen Jahre 
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