Volltext: Die Religion im Weltkrieg

0o ist der Krieg eine eklige Geschichte und nicht ein frisch-fröhlicher 
lustiger Kamps. Alles wäre froh, wenn er gar wäre. Aber wir haben 
wenig Hoffnung, daß es so schnell geht. Man ergibt sich halt so in sein 
Schicksal und leidet und hofft und fürchtet. Wann werden wir wieder 
daheim sein! Das ist meistens die erste Krage, die die Kameraden an 
einen richten. Und die Krage härt man auch von den Offizieren, wenn 
man mit ihnen allein ist. Aber wir finden nicht den Nut, uns die 
richtige Antwort zu geben, daß es noch lange, lange dauern wird. 
Auf meinem Hauptverbandsplatz hatte ich in der letzten Zeit täglich 
ungefähr zoo Verwundete. Draußen kann ich doch in der Regel jede 
Rächt so etwa za Sterbenden die letzte Glung und den Sterbeablaß 
geben; zur Beichte ist ja meist keine Gelegenheit mehr. Aber ich gehe 
auch der Lebenden wegen hinaus und freue mich, sie ermuntern und 
aufrichten zu können. Schon dadurch, daß sie das kleid sehen, macht 
man ihnen eine große Kreude. Erst wenn man ein paar Worte mit 
ihnen reden kann. Auch die Offiziere haben eine große Kreude, wenn 
sie einen sehen. Wie oft sagen sie, daß es wohl tut einen Menschen zu 
treffen, der kein Gewehr hat um einen anderen umzubringen." 
3ch bemerke noch einmal, daß dieser unveränderte amtliche Bericht 
das Datum vom 11. November 1-14 trägt. 
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