mung des deutschen Feldsoldaten letzten Endes und zu allerinnerst
zuzuschreiben. Vas deutsche Volk dankt das der Religion seiner
Soldaten.
Go hat also die Religion des deutschen Soldaten kriegsverlängernd
gewirkt? jawohl, insofern sie den willen zur Pflichterfüllung ver¬
längert hat. Sie hatte gewiß auf die Kriegführung nicht den Ein¬
fluß, den Krieg auf ehrlichen wegen abkürzen zu können. Da spielten
zu viele andere Ursachen und Kräfte mit. Das gelang nicht einmal
den Bemühungen des Papstes, auch damals nicht, als das Bedürfnis
nach Frieden schon bei allen Völkern und Staaten, bei Freund und
Feind herrschte. Ls ist gewiß eine müßige Frage zu sagen, wenn alle
Staaten und Völker wirklich christlich gewesen wären, gedacht und
gelebt hätten, dann hätte der Krieg entweder überhaupt nicht ent¬
stehen oder doch bald aushären müssen. Aber ebenso müßig ist es zu
verlangen, daß die Religion des einzelnen Soldaten den Krieg hätte
abkürzen sollen. Vas lag nicht beim einzelnen und nicht bei der Reli¬
gion überhaupt. Aber beim einzelnen lag es, seine Pflicht zu tun für
das Vaterland und der Volksgemeinschaft ehrlich und opferwillig zu
dienen. Und das hat die Religion des deutschen Feldsoldaten gewirkt.
Unter den vielen Toten des Weltkrieges sind gewiß viele heilige.
Sie werden drüben bei Gott für ihr deutsches Volk, dem sie ihr Blut
geben mußten, sorgen und beten. Mögen sie vor allem beten, daß
dem deutschen Volk der dauernde Frieden geschenkt werde und allen
die Religion erhalten bleibe.