Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Dritter Band. (3 / 1804)

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teren Aerzte harntreibende, steinzermalmende, und zur koͤrperlichen debe reizende Kraͤfte zuge⸗ 
schrieben; selbst von Swieten hat den wenigen Aufguß derselben in 388 , und Floyer 
in dem viertaͤgigen Wechselsieber angeruͤhhmtt. 
Zur Oekonomie wird sein weißes, bisweilen weißgelblichtes und aderichtqa oder geflammtes 
steinhartes Holz, welches sich nicht leicht spaltet, auch nichk reist, und im deuer unter allen 
Laubhoͤlzern am leichtesten brennen soll, benutzet, taugt also nicht nur allein zum Vrennholz, son⸗ 
dern auch zu Zimmerholz, zu verschiedenen mechanischen Instrumenten, zu Pfluͤgen, Achsen, Raͤ— 
dern, Eggen, Rudern, Stollen, Wagenbaͤumen, Kloͤten zu Rollen, Loͤffeln, Becheon, Hand⸗ 
heben, Saͤtteln, Waͤgen, Treppen, Tischen, Schraͤnken, Stuͤhlen, und andern Hausgeraͤth, 
Wagner⸗Tischler⸗ und Dreherarbeit, vorzuͤglich solcher wiche im Trockenen bleiben kann ob es 
gleich andere zum Schiffbau empfeblen; wie auch das Unterholz kaun man 7 bis s Jahre zu 
Stangen, und Raifen gebrauchen. Die Rinde macht mit der Aufloͤsung des Eisenvitriols in 
gemeinem Wasser eine schwarze Dinte, und theilt lauem Wasser, in welches sie gelegt wird, eine 
blaulichte, dem Garn aber, mit welchem sie im Wasser gesotten wird, besonders wenn es schon 
gelb gefaͤrbt ist, eine blaue Farbe mit. Im Hildesheimischen giebt man die Zweige von Baͤumen, 
die man als Satzweiden/ besonders darzu gezogen, welche man im Erndte⸗ und Herbstmonat 
nach⸗6 oder 7, Jahren abgeschnitten, in Buͤscheln gebunden, und im Schatten getrocknet hat, im 
Winter dem Hotnvieb, Schaafen, und Ziegen; an andern Orten aber nur die Blaͤttlein, ob—⸗ 
gleich Miller beobachtet haben will, das Milch und Butter davon stinkend, und unbrauchbar 
werde. Seine fruͤhe Blumenstraͤußchen sind der Bienenzucht vertraͤglich. 
Nichtweniger ist dies fuͤr Forstmaͤnner und Gaͤrtner der neuen Anlagen ein interessanter 
Baum. Bey seinen wuͤrdigen Wachsthum scheinet nicht nur das Schoͤne, sondern auch das 
Nutzbare seine Herrschaft zu haben. In denen verschiedenen Revieren wo er seinen Sitz hat, 
schmuͤckt er sich willig an die Manigfaltigkeiten der Natur, und seiner Bruͤder an, die ihm ein 
so kuͤnstliches und erhabenes Ansehen geben. Die Esche, wenn sie in einen mablerischen Bezirk 
eingesperrt ist, verbreitet von allen Seiten ihr eigenes sinsteres, auch liechtes und ehrwuͤrdiges 
Wesen. Sie hebt ihre natuͤrliche Verbindung mit den Annehmlichkeiten, und Aussichten ihrer um, 
liegenden Gegend auf, und diese Verbindung bey laͤndlichen Gegenstaͤnden und natuͤrlichen Gaͤr⸗ 
ten isn es, wo dieser Baum durch dem Zauber seiner bald kontrastirenden, bald harmonisch sich 
verstaͤrkenden, und erhebenden, auch sich untereinander setzenden, verguͤtenden, verbessernden 
Wirkungen einen so maͤchtigen Neitz auf dem empfindenden Forstmanne, und Gartenfreunde 
gewinnt. 
Anmerkumg zu den Buchstaben 
a. Ein Zweigchen mit Zwitterblumen. 
d. Die maͤnnliche, uud 
t. Die weibliche Blͤuhhe . 
4. Der Zweig mit vollkommen ausgewachsenen Blaͤttern. 
e. Die Fruͤchte oder Saamenkaͤpseln. 
Ein Saamenkorn. 
)Ist aus einer nahe bey Wien liegenden Waldung nach der Ratur gemahlt.
	        
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