Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

TAB. 26. 
AMVGDALUSNANA. 
Der Zwergmandelstrauch. 
LAMANDAIERMNMAINM. 
Keunt aus dem mitternaͤchtlichen Asien. 
Er unterscheidet sich von der ersten Gattung der Mandeln durch seine Blaͤtter, blaͤtter— 
losen Zweige, Bluͤhten, und Fruͤchten, hauptfaͤchlich aber an der Groͤsse, daher er Mandelstrauch 
genennt st. * . 
Der Stamm hat eine dunkle, seine Zweige aber eine hellbraune, und die jungen Triebe eine 
gruͤne, gegen die Sonne ganz roͤthlicht scheinende Rindee. 
Die Blaͤtter sind lang, etwas schmaͤler als des gemeinen Mandelbaums, am Rande scharf, saͤ⸗ 
genfoͤrmig gezaͤhnt, oben spitzig gegen dem Stiel zu wieder etwas schmaͤler, die auf der obern dunkel— 
gruͤn, auf der untern Seite aber hellgruͤn ind. 
J Seine hochrothen Bluͤhten erscheinen gegen Ende Aprils, jede auf einen Stengel, meistens 
aber paarweis beysammen, so daß dieser Strauch auch wechselweise auf und ab bluhet. 
Dreer Kelch ist roͤhrig, lang, schmal und bestehet aus einem Blatt, welches in fuͤnf stumpfe 
Ausschnitte getheilt ist, die Blumen aber haben schmale Blaͤtter, 20 bis 30 Staubfaͤden/ die mit gel— 
ben Staubkoͤlbchen versehen sind, einen Grifsel, der eben so lang, mit einer runden Narbe gekroͤnt, und 
mit den Staubfaͤden zusammen in dem Kelch einverleibt stt.. 
Die Fruchthuͤlse, ist mehr rund, als lang, fleischigt, gefurcht, mit einer weiß gruͤnlicht haͤaͤri⸗ 
gen Haut uͤberzogen, in dieser befindet sich eine lichtbraune harte holzige Nuß, welche eben in der Laͤn⸗ 
ge nach oben und unten gefurcht, und einen weissen Kern enthaͤlt, der mit einem blaß gelblichten 
Haͤutchen uͤberzogen ist wird im Oktober reif. 
Dieser Strauch wird selten 4 bis 5 Schuh hoch, treibt viele Nebenzweige, die zum Vermehren 
dieses Strauches, wenn sie sorgfaͤltig abgelegt werden, die tauglichsten sind, auch machen ihre Wur⸗ 
zeln viele Auslaͤufer, Brut, oder Sproͤßlinge genannt, von denen jaͤhrlich, wenn sie ohne Beschaͤ⸗ 
digung abgenommen werden,„die schoͤnsten und wichtigsten Pflanzen entstehen. 
In der natuͤrlichen —A erfordert er den nemlichen Boden, wie der gemeine Mandel⸗ 
baum, will man sie aber in neuerm Gartengeschmack vorzuͤglichst verwenden, so muß er frey auf einem 
heiteren frisch gruͤnen Wasenfleck erscheinen , auch spiegelt er sich seiner Niedrigkeit wegen, schoͤn an 
Baͤchen, und kleinen Wasserbehaͤltern, so gar an dunkelgruͤnen Vorgebuͤschen waͤchst er den Augen 
freudig entgegen, wozu ihm seine laͤndliche Natur ruft. 
Anm erkun g der Buchstaben. 
a. Der Zweig mit der Bluͤhte und jungen Blaͤttern. B 
b. Der Zweig mit den vollkommen ausgewachsenen Blaͤttern, und der Huͤlse mit der Frucht. 
c. Die Frucht oder Nuß, so in der Huͤlse sich besindet. 
d. Der Kern in der Nuß. 
Dieser Strauch ist— aus dem kais. koͤnigl. Lustschloßgarten zu Schoͤnbrun nach der Natur gezeichnet und gemalen 
worden. 
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