Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

III 
Duͤrfen wir es endlich noch wagen, unsere Leser auch auf einen Nutzen der 
Laub⸗ und Nadelbaͤume uͤberhaupt, der in der Oekonomie der Natur liegt, aufmerksam 
—DD hoͤchst⸗ 
wichtige Angelegenheit, die uns und die Nachkommen so nahe angehere. 
verfaßt von D. J. A. Kob.ec. empfehlen: so gewinnt vielleicht der Anbau der Waͤl— 
der, und deren sorgfaͤltigste Pflege noch mehr dadurch, und der Nutzen wuͤrde desto 
groͤßer und baͤlder zu erwarten seyn, wenn die, umstaͤndlich in den Briefen dargestellte 
Geschichte des Nadelwaͤlderruins seit 1783, und die seit dieser Zeit so besondere Witte— 
rungsgeschichte sammt, dem seit 1788 staͤrker sich ergebenen Verderbniß der Laubwaͤl⸗ 
der in mehrern Reichen, gehoͤrig erwogen und beherziget wuͤrde. 7 
Die Anpflanzung und sorgfaͤltige Pflege aus ⸗ und inlaͤndischer Baͤume, 
Stauden und Straͤuche, Pflanzen und Graͤser ec. hat zu Wien und der umlie— 
genden Gegenden sehr starke Fortschritte gemacht. 
Die geschmackvollen Anlagen in den K. K. Schloß ⸗und Lustgaͤrt en zu 
Wien, Schoͤnbrunn, Hetzendorf, Laxenburg, enthalten alles, was die Natur Herrliches und 
Praͤchtiges, Angenehmes und Nuͤtzliches vermag! Ferner ist der Garten Sr hochfuͤrstl. 
Durchlaucht v. Schwarzenberg am Rennweg so wie die herrlichen Gaͤrten, Ihrer 
Hochfuͤrstl. Durchl. der verwittibten Frau Fuͤrstin v. Lichtenstein in der Rabengasse 
zu Wien, des Hr. Fuͤrsten v. Gallitzin auf dem Predigstuhl, Sr. Excell. des Hrn— 
Generalfeldmarschalls Grafen v. Lacy zu Neuwaldeck; des Hrn. Grafen v. Kobenzl 
Excell. zu Reissenberg, und des Hren. Grafen v. BZerberstein zu Poͤtzleinsdorf, und 
noch mehr andere Gaͤrten 2c. voll von unzaͤhligen aus- und inlaͤndischen Gewaͤchsen; 
so daß auch fremde ansehnliche Naturforscher bey Betrachtung derselben, freymuͤthig ge⸗ 
stehen, weit und breit nichts Aehnliches angetroffen zu habnn. 
Erleuchtete Personen, betrachten allbereits nach so gut gelungenen Versuchen die 
auslaͤndischen bey uns eingewoͤhnten nuͤtzlichen Gewaͤchse, als gut angelegte große Kapi⸗ 
talien „die sich endlich hoch verzinsen, und dem Ausfluße unsers Geldes in fremde Laͤn⸗ 
der einigermaßen abhelfen werden. 
Leider! laͤßt sich hier und da noch bisweilen taͤndelnder Schwindel beym Gar— 
ten⸗ und Forstanbauwesen spuͤren; so daß man mit Recht befuͤrchtet „daß einige Gar— 
ten- und Waͤlderbestzer, den Garten⸗ und Forstanbau endlich wieder zum bloßen Un— 
terhalte und Vergnuͤgen, zur Zierde nach ihren Launen umstalten werden; wobey aller 
Nutzen verlohren gehet. 
Wenn aber diese Personen, die nur Unterhaltung und Zierrath bey Garten- und 
Forstanlagen suchen, und nicht mit richtigen, wissenschaftlichen und ausuͤbenden Gar⸗ 
ten⸗ und Forst⸗ Kulturvortheilen bekannt sind, einen erfahrnen Gaͤrtner und Forstmann 
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