Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

Die Versuche, nordamerikanische Baͤume in Deutschland anzupflanzen, gewannen 
hier und da groͤßere Fortschritte im Allgemeinen. Der schnelle Wuchs einiger dieser aus⸗ 
laͤndischen Baͤume, die binnen 15 bis 20 Jahren (wie einige Ahorn⸗ Platanus⸗Tul⸗ 
pen⸗Fichten- und Foͤhrenbaͤume beweisen!) so groß und stark als unsere Eichen⸗ und 
Buchenbaͤume in 50 bis 60 Jahren werden, giebt uns jetzt schon die frohe Aussicht, dem 
drohenden Holzmangel, der in so viele oͤbonomische und andere Beduͤrfniße so großen uns 
schaͤdlichen Einfluß hat, abzuhelfen ; —und die Bemuͤhungen aͤlterer und neuer Forstpflan— 
zer muͤssen uns sehr ehrwuͤrdig werden, wenn wir auch nur einigermaßen beherzigen, wie 
sehr unsere alten europaͤischen Laub⸗ und Nadelwaͤlder seit, einigen Jahren durch Kriege, 
Rebellionen, Belagerungen, Feuersbruͤnste in Ortschaften und Waͤldern durch Insekten, 
Vernachlaͤssigung im —AV Waldungen, und durch andere Ursachen mehr, ge⸗ 
litten haben, und dem ungeheuersten Verderbniß ausgesett. gewesen sind. 
Die Anpoflanzung fremder Baͤume, Stauden und Straͤuche, ist aber auch 
für uns und die Nachkommen noch nicht in ihrer belohnenden und vieloersprechenden 
Hoff tung erschopst, und, iaͤßt uns nut der Zeit manches neue Heil / und Nahrungémi— 
tel suͤr Menschen und Thiere erwarten. Wielleicht versehen uns bald einige, nun beyh 
uns naturalisirte Ahornbaͤumme, wenn sie hier und da genugsam vervielfaltiget worden sind, 
mit reichem Vorrathe von deutschem Zucker! — und andere Gewaͤchse, mit Gewouͤrzen, 
schoͤnen und kostbaren Farben, Saͤften, Harzen und andern Materialien! — vorzuͤglich aber 
die großen Baͤume, mit guten dauerhaftem Holze zu Geraͤthschaften zum Haͤuser — 
und Schiffbauwesen, zu andern manchfaltigen Beduͤruisenn 
—*8 Viele europaͤtsche, und darunter mehrere deutsche Fuͤrsten und Sta ndespersonen, 
gaben von jeher gute Beyspiele, Gaͤrten und Waͤlder anzulegen, und zu veredeln. Durch 
Anpflanzung auslaͤndischer Gewaͤchse, werden heut zu Tage bey uns vorzuͤglich, viele 
Gaͤrten und Waͤlder angenehmer und nuͤtzicher. Es ist auch hoͤchst nothwendig die 
kahlen Ebenen, Huͤgel, Berge, Vorgebirge und Gebirge, wieder mit Baͤumen zu be⸗ 
pflanzen, um vieler oͤkonomischen und physischen Beduͤrfnisse willen, die bereits mehre⸗ 
re Orte in verschiedenen Laͤndern, und auch die Kaiserstadt Wien druͤcken. 
Schoͤne Beyspiele sind redende Beweise, daß gute Fuͤrsten und Herrschaften, 
durch loͤbliche Forstanstalten und weise Verordnungen, die besser durch das obrigkeitliche 
Ansehen ausgefuͤhrt und gehandhabt werden, ihre Voͤlker und Unterthanen begluͤcken, 
und das Wohl der Nachkommen auch dabey zum Augenmerke haben. 
Wir wuͤnschten nur, unsere Leser nicht an heutige traurige Beyspiele erinnern 
zu duͤrfen, die deutlich genug zeigen, daß die allgemeine Wohlfahrt und Sicherheit der 
Nationen, bey gewagter Einfuͤhrung neuer Regierungsformen untergraben werde! 
Duͤrfen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.