Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

ACER TARTARICVM. 
ERABLEBERDR TARIARBIE. 
Deee Ahorn, wird auch der siberische Maßholder genunete. — 
Er nmaͤchst urspruͤnglich in der Tartaͤrey wild, und bleibt gemeiniglich nur eine niedrige Stau—⸗ 
de von etlichen Fußhoͤhen: Bey uns aber erreicht er binnen 12 bis 14 Jahren eine Hoͤhe von 15 
bis 20 Fuß. — J 
Der Stamm hat eine dunkel aschgraue und glatte Rinde, die Zweige sind biegsam und braun⸗ 
roth, das Holz ist weiß und zaͤhe. D 5. J J 
Er unterscheidet sich von den andern Arten Ahorns durch die Bluͤhten, und Blaͤtter. 
Die Blaͤtter sind uͤber drey Zoll lang, und mehr als zwey Zoll breit, sind herzfoͤrmig, der 
ganze Rand saͤgenartig gezaͤhnt: manche Blaͤtter scheinen eine Spur von Lappen zu haben, sie haͤn⸗ 
gen an langen duͤnnen rothgefaͤrbten Stielen an den Zweigen gegeneinander, und sind da, wo der 
Stiel an das Blatt belesiget · int / mit einem Ausschnitte versehen; ihre obere Flaͤche sehr hochgruͤn 
and gamzn- die annere aber diaher , der Linge nach hat das Vlatt.eine erbobent dipbe / die so 
wie ihre nach den Seiten ausgehende Nebenaͤste mit feinen Haaren besetzet siin. 
Die Blumen pflegen in buͤschelfoͤrmiger Gestalt an der aͤussersten Spitze der Zweige zwischen den 
laͤzten zwey Blaͤttern an einem langen Stiele, der sich wieder in kleinere untertheilet/ hervorzuwachsen, 
mit ordentlichen Blumenblaͤttern / und kommen erst im Julius zum Vorschein. Die Blumendecke 
ist blaßgelb und fuͤnffach eingeschnitten, die: Blaͤtter der Blumen sind: weißlicht und kaum groͤsser dals 
die Blumendecke selbst. Sie sind nicht wie bey andern Ahornen nicht allein flaͤch, sondern auch mehr 
einwaͤrts gebogen, die weissen Staubfaͤden sind wegen ihrer Laͤnge merkwuͤrdig , indem sie weit uͤber die 
Blumenblaͤtter hervorragen, die Staubbeutel haben eine blaßgelbe Farbe der zusammen gedruͤckte 
Knopf ist etwas wollig. * —F ] eeeü e 
Beceny abfallender Bluͤhte erscheinen die! gesluͤgelten Früchten oder Schotten, welche vor dem Reif⸗ 
werden eine hellrothe durchscheinende Farbe bekommen, und dem Baum ein frisches angenehmes Ansehen 
berschaffen, im September und Oktober werden sie reif, und alsdenn braun, die untern Kapfeln 
sind nicht sehr groß, platt, mehr oval als rund, das hierin befindliche Saamenkoͤrnleist klein / und 
von einer braunroͤthlichten Farbe. 
Dieser Ahorn waͤchst aus dem Saamen leicht auf, leidet bey unserm Winter nichts, waͤchset 
hier ziemlich schnell, doch allzeit mehr buschigt, als in einem geraden Stamm, wird ansonst wie alle 
Ahorns Gattungen gepflanzet und gezgge. 
Zum oͤkonomischen Nutzen kann das Holz eben so verwendet werden wie bey vorbeschriebenen 
Sorten von Ahornen. Vom medizinischen Gebrauch wird bis anbero keine Meldung gethau. 
* 
Anmerkung der Buchstaben. 
2. Der Zweig mit der Bluͤhte und Blaͤttern. 
b. Der Zweig mit denen unreifen Fruͤchten oder Schotten, und vollkommen ausgewachsenen 
Blaͤtten. 
c. Die reife Frucht oder Schotte. 
d. Der Saame. 
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