Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

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gluͤcklichsten Versuche hievon schon gemacht, sondern man sieht sie auch schon theils zu einzelnen 
Gruppen, unter hohe Baͤume selbst, theils an Fußsteigen, und Baͤchen aufs beste verwendet. 
Der medizinische, sowohl oͤkonomische Nutzen ist uns noch nicht bekannt. 
Anmerkung zu den Buchstaben. 
a. Der Zweig mit der Bluͤthe, und voukommen ausgewachsenen Blaͤttern. 
b. Die Frucht, oder das Saamenkapsel. 
c. Zwey Saamenkoͤrner. v 
) Nach dem Original. aus dem k. I. Lustschloßgarten zu Schoͤnbrun gemahlt. 
TAB. 0O7. 
CERCISSILIQVASTRDOM. 
Der gemeine Judasbaum. 
GVAINIER, OV ARBRFDFEAMVDMI. 
W. auch Liebesbaum, fruͤher Salatbaum, und spanischer Judasbaum genennet. — 
In Italien, Spanien, Lanquedok, und in dem Morgenlande wird dieser wildwachsend ge⸗ 
Herr von Linne hat dieses Pflanzengeschlecht in die erste Abtheilung seiner roten Klasse ge— 
sett, die er Decandria monogynia nennet, weil die Blume 10 Staubfaͤden und nur einen Grif—⸗ 
fel, ihr Blumenkelch hat 5 Zaͤhne, und unten einen Hoͤker, die schmetterlingsfoͤrmige Blumen⸗ 
krone ein kurzes Faͤhnchen unter den Fluͤgeln hat, und ihre Frucht huͤlfenartig sit. 
Der Stamm stehet aufrecht, hat gegen den Gipfel zu viele unregelmaͤssige Aeste, und ist 
mit einer dunkelbraunen Rinde bedecket; seine Zweige aber sind von hellerer Farbe, und mit vie⸗ 
len kleinen grauen Punkten besͤte.. 
Rund, am Stiel herzfoͤrmig, und glatt sind die Blaͤtter auf der obern Flaͤche dunkelgrun, 
unten aber graugruͤn mit erhobenen Adern durchzogen, und stehen irregulaͤr auf langen roͤthlichen 
Stielen an den Zweien. seicwan w unbenene 
Die schoͤne, glaͤrzende, angenehm scharfe, und purpurrothe schmetterlingsfoͤrmige Blumen 
zeigen sich im May an den Seiten des Stamms und der Aeste, und kommen buͤschelweis aus ei⸗ 
nem Punkt auf langen roͤtblichen Stielen herau ßsßs. J 
Die huͤlsenartige Frucht oder Schotte, ist fast einen halben Schuh lang, flach, breitge— 
druckt, haͤutig, und dunkelpurpurfaͤrbig, wird aber bey ihrer vollkommenen Reife im Anfang 
November braunroth. Sie hat eine Zelle, die eine Reihe fast obalrunde, braunliche, harte Sa— 
men in sich schlieset. —— 
Dieser Baum hat zu seinen vollstaͤndigen Wachsthum 12 bis 15 Jahre noͤthig, und wird 
gegen 20 Schuh hch. 
Er wird aus abgeschnittenen Zweigen, oder aus dem Saamen gezogen, den man zu Ende 
Maͤrz, oder zu Anfang des Aprils in ein Bett von leichter Erde saͤet, mit welcher man etwas 
war⸗
	        
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