Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

TABß. 588. 
BACCHBARISIVMÆFOLIA. 
Die Bacchusstaude mit Ivablatt. 
BACCHANTEA FEEMLIE D' IVE. 
Al⸗ diese Staude verdankt Amerika, Virginien, und dem goldreichen Peru sein Vaterland und 
Auszeichnend unterscheidet sie sich von der Tab. 67. abgebildeten Gattung durch ihre Blaͤt⸗ 
ter, Bluͤthen und durch die Rinde des Stamms und der Zweige. ie 
Grau⸗braun ist die Farbe ihres Stammes, roͤthlicht⸗braun und gestreift die Rinde ihrer 
gweige. H 
Lanzenfoͤrmig sind die Blaͤtter und der ganzen Laͤnge nach saͤgenfoͤrmig gezaͤhnt, sie stehen an 
den Zweigen gegeneinander uͤber, oben mit einer hellgruͤnen, und unten etwas blaͤssern Farbe geziert, 
und mit den schoͤnsten erhabenen Adern durchzogen. 
ghre gelben, zu Anfang Oktobers sich enthaltende Bluͤthen die aus sehr zahlreichen Zwitter 
und weiblichen Bluͤmchen bestehen, sind untereinander verwachsen, und erheben sich prachtvoll aus 
hrem Blumenkelche in die freye Luft. Trichterfoͤrmig sind die Zwitter bluͤmchen und fuͤnfmal gespal⸗ 
ten, mit fuͤnf zarten Staubfaͤden und walzenfoͤrmigen Koͤlbchen versehen. Zart ist der Griffel, ge— 
e eee in en ainer mwerhbaltigen Rorhe geenden Nur der Mangel an Staudtäden gruͤndet den 
Unterschied zwischen ihnen und den weiblichen Blumen, nicht aber der Grad der Fruchtharkeit, der 
bey beyden gleich ist. Nadk ist der Fruchtboden und schuppicht der walzenformige Fruchtkelch / mit 
bielen haarigten Saamenkoͤrnchen geschwaͤngert, die klein und silberfarbig sind; aber leider in unserm 
kaͤltern Himmelsstrich selten zur Reise koumen. — 6 
Es erreicht dieses Gewaͤchs in einem Zeitraum von 6 bis 7 Jahren die seltene Hoͤhe von 7 
dis z Schuheee. 6641 
Auch diese Staude kann durch abgeschnittene Zweige forgepflanzt werden, die, wenn sie in 
eine schattigte Rabbate gehoͤrig eingelegt werden, den Schaden der so seltenen Zeitigung ihrer Saa⸗ 
uenkorner reichlich ersezen. Aber auch aus dem Saamen junge Staudenpflanzen zu erzeugen ist 
nicht ganz unmoͤglich, wenn er im Fruͤhiahr in ein ordentliches Gartenbeet gesaͤet, und fleißig ge⸗ 
wartet wird. V 
Feuchtigkeit scheint das Element dieser Pflanze zu seyn / weil sie auch im Winter im feuchten 
Boden, wenn nicht der Ort der strengsten Kaͤlte und dem zerstoͤhrenden Winde ausgesetzt ist/ ibr 
Fortkommen findet, auch oft im freyen Felde sich erhalt, und im Sommer bey großer brennender 
Hitze eine oft widerholte Anfeuchtung verlangt. —— I 
Eben so wie die vorherbeschriebene verziert auch sie die Gaͤrten und Haine, und macht sie 
durch ihre Anpflanzung angenehmer und einladender. —RWW 66 
Von ihrem medizinischen und oͤbvnomischen Gebrauch laͤßt sich nichts bestimmen, und ist der 
Grund davon lediglich dem Mangel an Versuchen zuzuschreiben. 
Anmerkung zu den Buch staben. 
a. Der Zweig sammt Bluͤthen und ganz ausgewachsenen Blaͤttern. 
b. Die Zwitterblume, welche maͤnn⸗ und weiblichen Geschlechts zugleich ist.
	        
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