Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

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hren Zweigen, durchschneidet sie in der Mitte eine etwas erhobene Ader; Ihre Oberflaͤche bemahlt 
eine dunkelgruͤne und die Unterflaͤche eine etwas blassere Farbe; Ihre Hauptschoͤnheit ist die des 
Epheus, welches ein immerwaͤhrendes Gruͤn schmuͤcket/ das der harte, unerbittliche Winter nicht 
zu verderben im Stande istTe. 
Im Oktober erscheinet die Bluͤthe, die nur mit einer weißen, doch nicht sonderlich reizen⸗ 
den Farbe prangt, deren schuppichter Kelch aber, der sie kuͤnstlich umgiebt, ihr die abgehende Schoͤn⸗ 
heit reichlich ersezt — 
Silberfarbig und klein mit einem Haare versehen ist ihr Saame, und reift in seinem ange⸗ 
gebenen Vaterlande im Monath Nobemblrgee. 
In sieben bis acht Jahren waͤchst diese Staude bis zur Hoͤhe von acht Schuhen, wenn ein fet⸗ 
tes Erdreich seinen Wachsthum unterstuͤzt, und man im strengsten Winter mit einer Decke von 
Stroh ihm zu Huͤlfe keumt. 355566 J 
Auch abgeschnittene Zweige pflanzen sich in schattigten Gegenden fort, treiben Wurzeln, und 
ihre Vermehrung geht ins Unendliche, jedoch ist zu ihrem Fortkommen bey trockenem Wetter eine 
reichliche Begiessung eben so erforderlich als ihre Versetzung am Ende des Aprils an diejenige Or⸗ 
te, die zu deren Bestimmung schon vorbereitet ind. 
Schoͤn schmuͤckt dieses so niedliche immer gruͤne Gewaͤchs die Gaͤrten, und herrlich bebt es 
im welkenden Herbst sein stolzes gruͤnes Haupt empor, wenn andere Pflanzen entlaubt, trauren; 
Sie ziehen des Liebhabers ganze Ausmerksamkeit an sich, wenn in der Bluͤthezeit seine zahlreichen, 
kleinen, federartigen Knoͤspchen sich zeigen und enthuͤllen, oder wenn es im Winter in heitern Ge— 
genden und Spaziergaͤngen, oder im Hintergrund eines Gartens, der mit dichten dunklem Gebuͤsch⸗ 
werk bepflanzt ist, und vornen durch Gewaͤchse, die im Herbst ihre Schoͤnheiten entschleyern, erho⸗ 
ben wird, dort ist seine Ansischt am reitzendsten, da die Natur ihren Blumenschmuck ablegt und sich 
im Trauer einhuͤlht. 
Auguch mit dieser Pflanze sind im medizinischen und oͤkvnomischen Fach noch viel zu weni— 
ge Versuche gemacht worden, als daß man deren Gebrauch nach Erfahrungen anzupreisen, wa—⸗ 
gen duͤrfte. 
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Anmerkung zu den Buchstaben. 
a. Der Zweig mit der Bluͤthe und vollkommen ausgewachsenen Blaͤttern. 
b. Die Sgamenkapsel. — — 
c. Der Saamen. 
) Die Abbildung ist nach dem Original aus dem kaiserl. koͤnigl. Lustschloßgarten in Schoͤnbrunn verfertiget 
worden. 
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