*
TAB. 53.
AZLALEA NUDIFLORaA.
Der Felsenstrach mit bloßen Blumen.
AZALEE, OV. ARBUSTE DBE ROCEER AFLEVRS NVDS
E. wird auch der nordamerikanische Heckenkirschenstrauch, der Mayenblumenbusch, das rothe
amerikanische Bergroͤschen, und das amerikanische Geisblatt genannmt.
Virginien ist sein Vaterland, wo er an feuchten Orten wild waͤchhete.
Dieses Geschlecht gehoͤrt in die erste Abtheilung der fuͤnften Linneischen Claße, Pentandria mo⸗-
nogynia, wegen der 5. Staubfaͤden und einzigen Griffels der Blumen. Bey einigen Arten dieses
Pflanzengeschlechts weichet die Beschaffenheit der Blumentheile etwas von einander ab. Zum Bey—
spiel, bey einigen sind die Blumen trichter/ bey andern aber glockenfoͤrmig; die Staubfaͤden sind bey
dieser Gattung lang, niedergebogen, bey einer andern Gattung kuͤrzer und gerader. Der Blumen—
kelch ist klein und bleibeand. —
Der Stamm hat eine hellbraune Rinde; das Holz ist weißgrun.
Die Blaͤtter sind lang, eyfoͤrmig, glatt, vorne zugespitzt, mit erhobenen Adern durchzogen,
und stehen wechselweis an den Zweigen: auf der Oberflaͤche sind sie schoͤn dunkelgruͤn, unterhalb aber
bellgruuuung.
Die Blumenstiele kommen zwischen den Zweigen hervor; sie sind lang, nackt, und unterstuͤtzen
die in buͤschelformiger Gestalt stehende Blumen, welche roth von Farbe, und eines lieblichen Geruchs
sind. Da wo die Blume am Kelch befestiget ist, ist sie aufgeblasen, am Halse aber zusammen gezogen.
Die Blumenkrone ist haͤͤrig. Die 5. Staubfaͤden, worauf die gelben Koͤlbchen sitzen, und der Grif—
sel, ist noch einmal so lang als die Blumenblaͤtter. Der Griffel endiget sich in eine stumpfe Narbe.
Der Kelch ist in 5. spitzige Ausschnitte getheilet. Die Blumen erscheinen in der Mitte des July, ebe
die Blaͤtter zum Vorschein kom men. J
Die Frucht oder das Saamengehaͤus ist lang, spitzig, roͤthlichtbraun, und theilet sich in fuͤnf
Theile, worinn viele kleine Saamenkoͤrner liegen, die hellbrauner Farbe sind. Man hat hier noch
keinen Saamen erhalten koͤnnen von dem mit aller Sorgfalt gepflegten Gewaͤchse. Aus dem aus
Amerika erhaltenen Saamen ist dieses Gewaͤchs hier gezogen worden der auch abgebildet ist.
Die Wurzeln treiben verschiedene Staͤmme, welche binnen 8 bis 10 Jahren, 6 bis 8 Schuh
Dieser Strauch verlangt naßen Boden, eine schattigte Lage, wenn er gut fortkommen soll.
Man kann ihn aus den Schoͤßlingen der Wurzeln, und aus den Ablegern der Zweige fortpflanzen, welches
mittelst des Saamens, der hier nicht zum Vorschein koͤmmt, nicht bewerkstelliget werden kann. Und
bekaͤme man auch guten auslaͤndischen Saamen, so wuͤrde dieses Gewaͤchse daraus doch schwer zu zie—
hen seyn, weil es sehr spaͤt bluͤhet. Stehet dieser Strauch in einer guten Lage, so breitet er seine
Wurzeln aus, und treibet daraus Schoͤßlinge, welche sammt den Wurzeln ausgehoben, und versetzt
werden koͤnnen. Die Ableger muͤßen bloß von jaͤbrigen Trieben genommen werden, weil die aͤltern
Zweige keine Wurzeln bekommen. Man dversetzt und pflanzt diesen Strauch am besten im Herbste.
Im Winter bedeckt man den Boden, worauf er stehet, mit alter Gerberlohe, um den Frost abzu—
halten, und so diesen Strauch, der sehr schoͤn bluͤhet, zu erhalten, und zu vervielfaͤltigen, daß daraus
schoͤne Gruppen von seltenen und schoͤnen Gebuͤschen in Gaͤrten gebildet werden koͤnnen.
Anmer—⸗