Volltext: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche. Erster Band. (1 / 1792)

zu Rathe ziehen moͤchten; so wuͤrden sie nicht sogleich bey einigen Schwierigkeiten ver⸗ 
druͤßlich werden noch zu voreilig urtheilen: Es sey unmoͤglich fremde Gewaͤchse zu na⸗ 
turalisiren, sie aus deutschem Boden, so wie in ihrem vaterlaͤndischen zu benutzen; und 
wenn es auch einigemale gelungen sey; so seyen bis jetzt noch, die darauf verwandte 
Muͤhe und Kosten nicht belohnt noch vergutett.. 
Driresen Vorurtheilen zu begegnen ist es dienlich, Garten⸗ und Forstanlagen, die 
allein zur Unterhaltung und Zierde dienen sollen jedennoch auf das Nuͤtzliche zu gruͤn⸗ 
den, wobey jene Absichten zugleich mit erreicht werden, wenn Fleiß, Kenntniß und 
Beobachtungsgeist den Unternehmer leiten so daß der Erfolg den Eigenthuͤmer uͤber⸗ 
rascht, und ihn zugleich vergnuͤgt und bereichert; wie viele Beyspiele lehren. — 
UUn—aͤhlige Versuche und Erfahrungen auslaͤndische Gewaͤchse an zupflanzen und 
zu benutzen, sind bereits in Oesterreich auch mit dem besten Erfolge gemacht worden. 
Weil aber diese Erfahrungen beym Absterben desjenigen, der solche gemacht hat, wieder 
verlohren gehen, wenn sie nicht sorgfaͤltig aufgezeichnet, und faßlich dargestellt worden 
sind; weil ferner auch nicht selten Mutterbaͤume um der neuen Moden willen gefaͤllet 
werden, besonders wenn sie auf gewissen Plaͤtzen oder in geraden Linien stehen: so lie— 
fert man hier alles J was zum Leitfaden dient, und auch Anlaß giebt/ weitere Fort⸗ 
schritte im Garten⸗ und Forstbau zu machen, in diesem muͤhevollen und kostbaren Wer⸗ 
ke, das hauptsaͤchlich dazu dient, richtig zu bestimmen: was mit den vorzutlichsten 
nuͤtzlichen europaͤischen und nordamerikanischen Gewaͤchsen geschehen koͤnne; was bey 
deren Anpflanzung und Pflege zu heobachten ist, und wie solche zu verwenden und 
zu benutzen seyen. — 
Die Schriften, welche Verzeichnisse der Gewaͤchse enthalten, und von den Eigen⸗ 
schaften und Wirkungen derselben handeln, suchen wir brauchbarer zu machen, durch 
praktische Anweisung die Gewaͤchse zu pflanzen und zu pflege. 
Nach und nach glauben wir etwas Vollstaͤndtges zu liefern; und deswegen hof—⸗ 
fen wir auch, das verchrungswuͤrdigste Publikum werde unsere guten Absichten billigen, 
und uns aufmuntern unsern Zweck zu erreichen. Wir machen nicht Anspruch darauf, 
die ganze Pracht der vegetabilischen Schoͤpfung abzubilden, und beschraͤnken uns nur 
auf die nuͤtzlichen, seltenen und schoͤnen in⸗ und auslaͤndischen Baͤume, Stauden?e. 
die in deutscher Erde durch die Natur und Kunst gepflegt, fortkommen, sich vermehren 
Fruͤchte bringen, nuͤtzlich und angenehm sind. 
Allle diejenigen Garten⸗ und Forst— botanischen Werke, die bisher erschienen sind, 
unterscheiden sich von unserm Werke dadurch, daß wir uns aͤußerst bestreben, alles was 
in den ͤsterreichischen herrlichen Garten⸗ und Forstanlagen befindlich ist, nach und nach 
getreun
	        
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