Volltext: Die Schulsprengel des Bezirkes Perg

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unter einen Zwetschkenbaum und schütteln denselben. Dabei singen 
sie folgendes Sprüchlein: 
„Zwetschkenbaum, i schüttl' di, 
Heil'ga Thomas, i bitt' di: 
Laß ma a Hundal bell'n, 
Wo si' inei Mann sollt mel'ii", 
In der Richtung, in der sie den Hund bellen hören, glauben 
sie, wird ihr späterer Ehegatte kommen. Die Thomasnacht ist die 
erste der Rauhnächte zu Weihnachten, allwo in den Hausern ge¬ 
räuchert und alles mit Weihwasser besprengt wird. Viele geheim¬ 
nisvolle Handlungen geschehen in dieser Nacht, um daraus die Zukunft 
zu erraten (Bleigießen, Pantoffelwerfen). 
Weihnacht. 
Dieses schöne Fest wird wieder ähnlich gefeiet, wie ja über¬ 
all. Man findet auch in mehreren Häusern einen geschmückten 
Tannenbaum, mitunter auch Krippen oder Krippenbüder. Zur Mette 
(Pumpermette) geht immer fast die ganze Bevölkerung und ist der 
Weg zur Kirche noch so weit. Am Christ- und Stephanitag wird 
auch der Mittagstisch reicher gedeckt, wobei das Kietzenbrot in 
keinem Hause fehlt. 
Silvester. 
Diese Nacht wird hauptsächlich von jüngeren Leuten benützt, 
das alte Jahr mit Pistolenschüssen aus- und das neue Jahr einzu¬ 
schießen. 
Der Bauer bei seiner Arbeit. 
Der Gebrauch der gegenseitigen Hilfeleistung bei Feldarbeiten, 
so beim Düngen, zur Zeit der Ernte, hat sich nur mehr im nörd¬ 
lichen Teile erhalten. Kommt die Zeit, die Felder zu bestellen, so 
ladet der Nachbar seinen nächsten Nachbar oder oft auch mehrere 
ein, ihm zu helfen, den Dünger auf das Feld zu bringen. Schon 
am frühen Morgen (2—3 Uhr früh) kommt nun der Nachbar mit 
seinen Dienstleuten und Zugtieren und frisch geht es an die Arbeit 
bis zum späten Abend. Bei den Mahlzeiten wie Frühstuck, Jause, 
Mittag u. s. w. herrscht frohes, munteres Leben. Oft erst spat 
nachts kehrt der Bauer mit seinen Leuten in seinen Hof zurück. 
Am anderen Tage gibt es bei ihm dieselbe Arbeit, dazu kommt 
dann der Nachbar wieder zum Gegendienst. 
Ähnlich ist es auch zur Zeit der Körnerernte, wo der Nach¬ 
bar mit seinen Leuten dem Nachbar zu Hilfe kommt und oft 20 
bis 30 und öfters noch mehr Arbeiter sieht man dann auf einem 
Felde beim Schnitt. Wird das Getreide eingebracht, so hilft wieder 
der Nachbar mit Leuten und Zugtieren aus. Jeder Arbeit folgt 
natürlich ein Mahl, bei dem Krapfen nie fehlen. 
Je weiter die Maschinen vordringen, je mehr, insbesondere 
die Dreschmaschine, ob nun mit Hand-. Zug- oder Dampfbetriebe,
	        
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