Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Die Katastralgemeinde Waldhausen hat einen Flächeninhalt 
von 4676 ha mit 310 Häusern, 387 Wohnparteien und 2108 Ein¬ 
wohnern. Bezirksgericht und Dekanat ist Grein, Bezirkshauptmann¬ 
schaft ist Perg. Waldhausen- hat eine Post- und Telegraphenstation. 
Die Marktkirche wurde gegründet im Jahre 1161, die Schlo߬ 
kirche dürfte auch um diese Zeit erbaut worden sein. 
Das Wappen des Stiftes 
Waldhausen war ein 
gespaltener, mit einer 
Inful bedeckter und 
mit einem Pastorale 
gezierter Schild, in 
dessen erstem, silber¬ 
nen Felde das Bild des 
heiligen Johannes des 
Evangelisten (dem zu 
Ehren dasselbe ge¬ 
weiht worden), in der 
Hand den Kelch hal¬ 
tend, zu sehen ist; im 
zweiten Felde ist ein 
Stift Waldhausen. goldener Adler mit aus¬ 
gebreit eten Flügeln, 
ausgeschlagener roter Zunge im schwarzen Felde, mit zwei roten 
Pfählen im silbernen Grunde. (Nach Hoheneck). 
Über die Gründung des Stiftes Waldhausen läßt sich keine 
bestimmte Jahreszahl auffinden. Die Geschichte desselben ist die 
Fortsetzung jener vom Stifte Sebnich. Der Name Waldhausen 
erscheint urkundlich 1161 zum erstenmale. 
Kapellen besitzt Waldhausen nur die auf einem Hügel erbaute 
Josefikapelle, welche aber schon viele Jahre außer Gebrauch ist 
und jetzt als Wohnhaus benützt wird. 
Durch die in den Jahren 1428 und 1432 erfolgten Verwü¬ 
stungen des Waldviertels fiel auch die alte Kulturstätte Waldhausen 
und blieb der Markt längere Zeit ohne Kirche. An der eisernen 
Kirchentür der Marktkirche sind noch Merkmale der Verwüstung 
sichtbar. 
Die Marktschule dürfte in den letzten Regierungstagen der 
großen Kaiserin Maria Theresia, der Schöpferin des österreichischen 
Volkschulwesens, errichtet worden sein. 
Die Schloßschule soll schon seit dem Jahre 1171 (?) bestehen. 
Ämter bestehen im hiesigen Schulsprengel: Das Pfarramt, 
das Gemeindeamt, die Gendarmerie und die Schulleitung. 
Schlösser und Ruinen können nicht angeführt werden, es müßte 
denn die Ruine Säbnich, als ursprünglicher Wohnsitz der nachher 
nach Waldhausen übersiedelten Augustiner Chorherren erwähnt 
werden.