Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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trat Gronsseld seinen Rückzug nach Hohenzell und Hag 
au und schickte eiiseit Trompeter »ach Braunau, um über die 
Auswechslung des Razghai zu unterhandeln; die Bayern 
schickte» feinen Leichuam zurück, der »nt allen gebührende» 
militärische» Ehre» zu Hohenzell zur Erde bestattet 
wurde. Bald »ach dieser Expedition übergab Gronsseld das 
Kommando de»> Grase» vo» Thürheim?) 
Noch einige Zeit dauerten die feindlichen Aktionen im heu¬ 
tige.» Inkreise, beso»ders mit Lamprechte», Tauskircheu fort?) 
Doch bald änderte sich die Kriegsscene. Am 2. Juli 
1704 wurde» die Bayern ans dem Schellenberge bei Donau¬ 
wörth uud am 13. August die mit den Bayern vereinigten 
Franzosen bei Hochstätt gänzlich geschlagen. 
Die Franzosen, so wie der Churfürst, flüchteten sich 
mit beit Trümmern des Heeres über den Rhein. Bayer» 
fcnii »»» i» die Gewalt der Oesterrcicher; die Festungen 
mußte» geräumt, das bayerische Militär" abgedankt uud 
die Waffe» ausgeliefert werden; die Städte und Festungen 
wurde» Do» de» Kaiserliche» besetzt. 
Die z» Laudshut niedergesetzte österreichische Militär¬ 
regierung schrieb an die bayerischen Unterthanen unerschwing¬ 
liche Stenern und Kontributionen ans und diese wurdest 
mit schonungsloser Härte eingetrieben. 
Der Verfasser des Manuskriptes von Silben bemerkt 
hierüber folgendes: „Dem General Grafen von Gronsseld ^ 
„diesem furiosen Kriegsmanne, hat man die bayerischen Lande 
„zur Verwaltung übergeben, der selbst es sagte, alles bis 
„in den Grund ruiniren zu wolle», damit dem Churfürsten, 
]) Als der zum Propste des Stiftes Reichersberg gewählte 
Pfarrer von Edlitz Hieronymus Schwegler aus Niederösterreich über 
Hag und Ried tu das Stift zur Uebernahme der propsteilicheu Würde 
reifete, wurde er auf der Poststraffe vou Geyersberg her von beit 
österreichischen Soldaten, weil ein Bayer, angehalten uitb gefangen 
genommen, uitb mußte sich seinen Durchzug uitb bte Weiterreise vom 
General Grousfeld um etit bebrütendes Lösegelb erkaufen. 
2) Ausgezogen aus ber Geschichte der Landwehre in Oester¬ 
reich ob der Ens von Franz Kurz. ix. Hauptstück, S. 13—94,
	        
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