Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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feiner Truppen zu Eiseubiru zurückgelassen hatte, eilte er 
mit 8000 Manu dorthin, um dieses Corps zu umzingeln 
und anfznreiben. Es entspann sich am Schartenberg und 
im Walde bei Eiseubirn ein mörderisches Gefecht, in 
welchem die sächsische Kavallerie mit großem Verluste zurück¬ 
gedrängt wurde. 
Uebrigeus war diese Aktiou für den Churfürsten vom 
geringe» Erfolge. Die sächsischen Reiter aber drangen von 
Penerbach wieder gegen Passn» vor und beuahmeu sich 
äußerst insolent in Freundes und Feindes Land; dieses 
reizte die Wuth der bayerischen Bauern und Laudfähuler, 
die durch ihre vielfachen Einfälle über die Gränze, durch 
Raub und Plünderung in wahrhaft kannibalischer Weife 
an den österreichischen Bauern und Truppen c» zn ver¬ 
gelten suchten. 
Dieses bewog deu Grase« Schlick, daß er plötzlich 
von Passa» über Wefeuurfar nach Hag eilte, wo sich anf 
feinen Befehl schon mehrere Truppenkorps versammelt hatten. 
(1. 3uni 1703.) 
Am folgende» Tage ging der Zug nach Ried, 
welches keine» Widerstand leistete, sonder» die verlangte 
Kontribution von 4000 Gülden erlegte. 
Die Truppen der bayerischen Landfahne stellten sich 
3 Stunde» hinter Nied auf und schiene», 3000 Man» a» 
der Zahl, Widerstand leiste» z» wolle»; Schlick eilte auf 
sic los, aber sie hielten nicht Stand, zerstreute» sich und 
flohen größteutheils gegen Brauuau. 
Es trat mm für eine kurze Zeit einige Ruhe ein; 
dein, der Churfürst war mit dem Kern seiner Truppe» 
nach Tirol aufgebrochen, willens, dort mit den Franzosen, 
die von Italien her gegen die Höhe des Brenners im An¬ 
märsche waren, sich zn vereinigen und da»» mit vereinter 
Kraft die österreichischen Erblande anzugreifen. 
Aber dieser Feldzug mißlang gänzlich durch deu 
allgemeine» Ausstand der Tiroler; der Chursürst verlor 
die Hälfte feiner Truppen und er selbst rettete sich nur
	        
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