Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Me mit einer unerhörten Grausamkeit fortgeführt; die 
Schweden ergossen sich über ganz Bayern; die ganze Gegend 
vorn Lech bis znr Isar nnd bis zum Ju hin wurde zur 
Einöde; war auch Jubayeru gerade nicht der Schauplatz 
kriegerischer Actioueu» so litt es doch insbesondere durch 
bie fortwährenden Truppeumärsche nnd Eautouitmtgeu, 
wie auch durch die Winterquartiere der kaiserliche» uud 
bayerische» Truppe». 
Im Jahre 1646 streiften die mit ben Frauzoseu ver¬ 
einigten Schweden bis an bett $)», morbetiD, sengend, tuen- 
iiettd, ueitoiiftcjib mit ber Absicht, bett Ehnrsinsten nnb 
sein Land gänzlich zu Grunde zu richten und durch Bayer» 
nach Oesterreich vorzudringen. Um einen dauerhaften 
Frieden zu erkämpfen, mnßteit sich im ganzen Lande die 
Trommeln rühren; was noch an waffenfähigen Lenten vor¬ 
handen war, mit fite Uniform anziehen; noch vorhanbene, 
zum Kriegsbienste brauchbare Pferbe wurde» aus bett 
Ställen genommen: bie Einwohner bes flachen Landes nnb 
bcr offenen Orte mußten ihr Hab und Gut in die festen 
Plätze bringen. Alle Straffen in Bayern waren mit Wagen 
und den sie begleitenden Männern, Weibern und Kinder« bedeckt; 
bie meiste» flüchtete» sich über bett I» herüber Doch auch 
bicfcönml fiel ber Felbzng mehr unglücklich ans. (1648.) Die 
vereinte bayerisch - kaiserliche Armee wurde bis au beit Ju 
zurückgedrängt, tttib dadurch entstand eilte nene Verwirrung. 
Alles Land zwischen der Isar nnd dem I» wurde auf das 
gründlichste verwüstet; die Einwohner waren sämmtlich ent¬ 
flohen; niemand war vorhanden, die Felbsrüchte einzuheimsen ; 
entweder nahmen die Reiter, was herrenlos dastand, oder es 
mußte auf der Wurzel verfaule»; detttt es mangelte an 
Hauben unb Thieren zum Pflügen und Aussäen, weßhalb 
nicht bloß die diesjährige Ernte zn Gntitde ging, sondern auch 
die Hoffunng der künftigen Ernte verschwand. Ans diesen 
Ursachen entstand eine schreckliche Hnngersnoth; unzählige 
Menschen starben des Hungertodes, oder suchten ihr Leben 
durch den Geituß der cekelhafteste« Speise» zu fristen. Der-