Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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Der Matichgau dagegen verblieb unter der Botmäßig¬ 
keit der Carolingischen Könige, die ebenfalls gerne und oft 
auf de» königlichen Pfalzen zuRaushofeu, Ostermüting und 
Matighofen verweilten, schenkten und schlichteten.') 
Um das Jahr 900 begannen unter der kraftlosen 
Regierung der letzteren fränkischen Könige die Einfälle, die 
Pliinderniigs- und Verwüstnngszüge der wilden Ungarn 
über die Ens heraus, durch die bayerische Mark und selbst 
bis in das Innere von Dentschland hinaus. Klöster und 
Kirchen, Schlösser und Dörfer gingen in Ranch ans; alles 
Land vom Rab-Flnße bis zum Lech ward vou de» Ein¬ 
wohnern verlassen und in eine Wüste verwandelt. Unge¬ 
achtet mancher glücklicher Gefechte von Seite der Bayern 
dauerten die Raubzüge der Ungarn bis zum Jahre 955, 
in welchem Jahre die Macht der Ungarn auf dem Lech¬ 
felde vor Augsburg gebrochen und die Ruhe Deutschlands 
für längere Zeit gesichert wurde. 
Dieser Sieg der Deutsche» war für Bayern, wie für ! 
das Land ob der Ens, das immer dem ersten Anprall 
ausgesetzt war, der Wendepunkt zur Ruhe und Kultur, zum 
Wiederaufleben der Wifseuschaften und Künste, der Religio» 
und kirchlichen Institute. 
Klöster und Gotteshäuser erstanden wieder ans den 
Ruinen; Flecken und Dörfer erhoben sich aus dem Schutte 
und zum Schutze des Landes erhoben sich theils auf schwer ■ ,? 
zugänglichen Höhen, theils in den Thalebenen feste Bnraen 
und Schlösser. 
In die verödeten Strecken wurden ans Franken, f 
Sachsen und Rhätieu Colouisteu eingeführt; diese Ankömm- 
i) Um das Jahr 906 wurde zu Raffoltstetten — beiAsten — 
unter dem Äorsitze des Markgrafen Aribo eine Zoltregnlirung für 
bas Ostland vorgenommen; in der Urkunde hierüber wird auch vou 
Orten Kotalaiiis und in Keodariis gesprochen. Einige meinen, 
unter den ßotalarii» seien die Bewohner des Rotthales, unter den 
Reodariis die Bewohner der Gegend um Ried zu verstehen. Mon. 
boic, XXVIII, I. 205.
	        
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